Haben Sie Fragen zu einer neurologischen Erkrankung? Unser ärztliches Team berät Sie gerne am Telefon ☎️ 030 531437935 (Mo 14-18, Mi 10-14 Uhr) oder online.
Es werden medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze unterschieden:
Medikamentöse Behandlung
In Deutschland sind derzeit zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit vier Wirkstoffe zugelassen. Wenn zusätzlich eine Depression oder Verhaltensänderungen auftreten, können auch diese behandelt werden. Verschiedene neue medikamentöse Ansätze werden aktuell erprobt, zum Beispiel Antikörpertherapien.
Nicht-medikamentöse Behandlung
Um die geistigen Leistungen und Alltagsfähigkeiten zu stärken, gibt es viele therapeutische Behandlungswege. Damit lassen sich auch Verhaltensstörungen abschwächen und das Wohlbefindens verbessern. Mehr dazu erfahren Sie unter Behandlungsmöglichkeiten beim „Wegweiser Demenz“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Aussichten
Derzeit ist die Alzheimer-Krankheit nicht heilbar, aber behandelbar.
Leben und Alltag
Die Diagnose einer Alzheimer-Krankheit ist für die meisten Betroffenen und ihre Familien zunächst ein tiefer Einschnitt. Plötzlich steht das Leben still – viele Fragen, Sorgen und Unsicherheiten tauchen auf.
Wie geht es jetzt weiter? Das ist eine der ersten, oft unausgesprochenen Fragen. Es ist ein Moment, der Angst machen kann – aber auch ein Moment, in dem Mut wachsen darf.
Der Menschen bleibt
Alzheimer verändert das Leben. Aber es nimmt nicht sofort alles, was den Menschen ausmacht. Erinnerungen mögen verblassen, der Alltag sich verändern – doch der Mensch bleibt. Mit all seinen Gefühlen, seinem Bedürfnis nach Nähe, Selbstbestimmung und Würde.
Trotz der Diagnose ist ein Leben mit Sinn, Freude und Verbindung möglich. Es gibt viele Momente, die zeigen: Die Krankheit mag das Gedächtnis berühren – aber nicht das Herz.
Früh mit der Krankheit auseinandersetzen
Gerade deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Wer mehr über Alzheimer weiß, kann Wege finden, um mit ihr zu leben – und nicht nur gegen sie.
Kleine Veränderungen im Alltag, Routinen, liebevolle Unterstützung und Geduld helfen dabei, Orientierung zu geben. Wer versteht, was gerade geschieht, kann bewusster handeln. Wer lernt, mit der Krankheit zu leben, bleibt aktiv – im eigenen Tempo, mit eigener Stimme.
Stärken stärken, Schwächen schwächen
Ein guter Weg ist es, die eigenen Stärken bewusst auszubauen – und mit den Schwächen möglichst gelassen und kreativ umzugehen. Was gut gelingt oder Freude macht, darf und soll intensiviert werden. Ob Musik, Bewegung, Kochen oder das Erzählen von Geschichten – das, was leicht fällt, schenkt Selbstvertrauen und Lebensfreude.
Zusammen alternative Wege gehen
Gleichzeitig ist es wichtig, mit den Einschränkungen liebevoll umzugehen – nicht als persönliches Scheitern, sondern als Teil der Krankheit. Statt sich zu frustrieren, lohnt es sich, alternative Wege zu suchen, um Schwierigkeiten zu umgehen oder zu mildern.
Alzheimer nimmt viel, aber es gibt Wege, Selbstbestimmung zu erhalten und neue Formen von Alltag und Nähe zu gestalten. Dieser Weg ist nicht einfach – aber niemand muss ihn allein gehen. Gemeinsam können wir Möglichkeiten entdecken, das Leben mit Alzheimer würdevoll, warm und lebendig zu gestalten.
Was kann ich selbst tun?
Auch wenn Alzheimer vieles verändert, gibt es vieles, was man selbst in der Hand behalten kann. Der Alltag muss nicht perfekt funktionieren – wichtig ist, dass er Sicherheit, Vertrautheit und kleine Erfolgserlebnisse ermöglicht.
Struktur gibt Halt. Feste Tagesabläufe, wiederkehrende Rituale und vertraute Umgebungen helfen, sich zu orientieren. Auch kleine Listen, Kalender oder Erinnerungsstützen können im Alltag entlasten.
Bleiben Sie aktiv – auf Ihre Weise. Bewegung, frische Luft, Musik, gemeinsames Kochen oder einfache Handarbeiten können viel Lebensfreude schenken. Es geht nicht um Leistung, sondern um Teilhabe und Freude an vertrauten Tätigkeiten. Tun Sie mehr von dem, was gut gelingt – denn Stärken zu stärken kann den Alltag heller machen.
Sprechen Sie über Ihre Gefühle. Der Austausch mit vertrauten Menschen, mit Angehörigen oder in Selbsthilfegruppen kann entlasten. Auch das Schreiben oder kreative Ausdrucksformen helfen, Gefühle zu verarbeiten.
Akzeptieren Sie Unterstützung. Hilfe anzunehmen, bedeutet nicht Schwäche – es bedeutet Stärke. Frühzeitige Beratung, Alltagshelfer oder Pflegeunterstützung können Freiräume schaffen und den Alltag erleichtern.
Lassen Sie sich nicht entmutigen. Jeder Tag ist neu. Nicht jeder wird einfach sein – aber in vielen steckt ein kostbarer Moment: ein Lächeln, ein vertrauter Blick, ein Augenblick der Nähe. Diese Momente zählen. Und je mehr man Schwächen schwächt – etwa durch Hilfsmittel, Geduld und liebevolle Begleitung – desto mehr Raum bleibt für das, was guttut.
Zusammenfassung
Häufigkeit – rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz leben in Deutschland, zwei Drittel davon haben Alzheimer (Quelle der Zahlen).
Hauptsymptome – erworbene und zunehmende Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit
Diagnostik – neuropsychologische Testung, Nervenwasser und Bildgebung des Gehirns
Behandlung – medikamentöse und nicht medikamentöse Therapien
Wichtig zu beachten – es gibt über 50 verschiedene Ursachen einer kognitiven Störung/Demenz, daher sollte IMMER die Ursache geklärt werden, da sich hiernach die Therapie entscheidet!