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Mit Parkinson verbinden die meisten Menschen vor allem zitternde Hände. Experten nennen das einen Tremor. Tatsächlich sind häufig die Hände betroffen, aber das Zittern kann auch in den Beinen oder im Unterkiefer auftreten. Das Zittern verstärkt sich meistens, wenn die Hand oder das Bein ruhen, und geht unter Belastung zurück, man spricht auch vom Ruhetremor.
Zittern in mehrerlei Hinsicht problematisch
Zu Beginn der Erkrankung ist oft nur eine Seite des Körpers betroffen, später dann beide. Für die Betroffenen ist das Zittern in mehrerlei Hinsicht problematisch. Zum einen erschwert es verschiedene Tätigkeiten Alltags – vom Ankleiden bis zum Benutzen eines Smartphones –, zum anderen ist es auch ein Stigma: Das Zittern lässt sich nicht verstecken, es verrät sofort die vermeintliche Parkinson-Krankheit und das kann für Betroffene psychisch belastend sein.
Gang Betroffener kleinschrittig
Weitere Hauptsymptome der Parkinson-Krankheit sind zwei Dinge: zum einen sind Betroffene deutlich weniger beweglich (Bradykinese), zum anderen versteifen sich ihre Muskeln (Rigor). Beides macht sich oft schon beim Gehen bemerkbar. Mediziner beschreiben den Gang Betroffener als kleinschrittig: Die Arme auf der führend betroffenen Seite schwingen nicht mit, die Bewegungen wirken eckig, abgehackt und langsam. Die steifen Muskeln verursachen häufig Schmerzen und führen dazu, dass Dinge des alltäglichen Lebens schwerfallen.
Auf Hilfe angewiesen
Die Betroffenen sind teilweise auf Hilfe angewiesen. Die Steifheit der Muskeln zeigt sich auch im Gesicht und verursacht die für die Erkrankung ebenfalls typische eingefrorene Mimik. Ein reduziertes Lächeln, weniger Stirnrunzeln, ein seltenes Augenzwinkern – fällt die Mimik weg, beeinträchtigt das das soziale Miteinander und die Kommunikation, teils reagieren Gesprächspartner verunsichert, weil sie die Reaktionen des Betroffenen nicht deuten können.
Riechstörung charakteristisches Frühsymptom
Neben diesen typischen Bewegungsstörungen bringt die Erkrankung auch andere Symptome mit sich. Ein charakteristisches Frühsymptom der Parkinson-Erkrankung, das oft schon Jahre vor den Bewegungssymptomen auftritt, ist eine Riechstörung. Neun von zehn Patientinnen und Patienten sind davon betroffen. Manchmal ist auch der Geschmackssinn beeinträchtigt, was zur Appetitlosigkeit führt. Viele Betroffene verlieren im Verlauf der Erkrankung, ohne es zu wollen, deutlich an Gewicht.
Schlafstörungen
Ein weiteres Frühsymptom sind Schlafstörungen. Betroffene haben Ein- und Durchschlafprobleme, häufig sind auch ungesteuerte Beinbewegungen sowie Krämpfe. Typisch sind darüber hinaus sehr lebhafte Träume, oft Gewaltträume: die Betroffenen reden und schreien im Schlaf, manchmal schlagen und treten sie um sich (REM-Schlafstörung).
Verstopfungen häufige Begleiterscheinung
Eine häufige Begleiterscheinung sind Verstopfungen. Man geht davon aus, dass auch die Darmtätigkeit von den steifen Muskeln beeinträchtigt ist. Typisch sind außerdem Probleme mit der Blase, vor allem ein häufiger Harndrang. Hinzu kommt, dass im Verlauf der Erkrankung das Kauen, Schlucken und sogar das Sprechen schwerfällt, da auch die Mundmuskulatur versteift. Bereits am Anfang der Parkinson-Krankheit können zudem leichte kognitive Einschränkungen bestehen, also beispielsweise Probleme, sich an Dinge zu erinnern. Im Verlauf können sich diese dann deutlich verschlechtern. Nicht selten führen diese Symptome dazu, dass sich die Betroffenen sozial zurückziehen.
Depressionen, Angststörungen und Demenz
Leider begünstigt das wiederum schwere Begleiterkrankungen, die häufig zusammen mit einer Parkinson-Krankheit auftreten: Depressionen, Angststörungen und Demenz. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität stark. Es ist wichtig, dass sie früh erkannt und behandelt werden, denn eine Depression kann auch die motorischen Parkinson-Symptome verstärken, also die eingeschränkte Beweglichkeit und das Zittern.