Infektionen des Nervensystems
Auf einen Blick
Hier finden Sie das Wichtigste auf einen Blick. Ausführliche Informationen haben wir weiter unten zusammengestellt.
Definition – Infektionen des Nervensystems gehen von Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten aus. Sie können jeden Bestandteil von Gehirn, Rückenmark und Nerven direkt befallen; einige Bakterien schädigen das Nervensystem auch indirekt durch Gifte. Mögliche Folgen sind Entzündungen der Hirn- oder Rückenmarkshaut, des Hirns selbst, Eitertaschen im Gehirn oder Nervenentzündungen.
Häufigkeit – Bei vielen Infektionen des Nervensystems ist nicht bekannt, wie häufig sie sind. Einige Erreger betreffen in Süddeutschland bis zu 260 von 100.000 Personen pro Jahr, wie im Fall der Neuro-Borreliose, die von Zecken übertragen wird. Häufiger kommt die Gürtelrose vor, ausgelöst durch das Windpocken-Virus. Besonders bei älteren Menschen sind hier bis zu 13.000 von 100.000 Personen im Jahr betroffen. Sehr häufig wiederum ist eine Infektion mit dem Corona-Virus, bei der ebenfalls das Nervensystem beteiligt sein kann und die zu länger anhaltenden Spätfolgen führen kann (Long-/Post-Covid-Syndrom).
Symptome – Bei Infektionen der Hirnhäute kommt es zu starken Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Entzündungsvorgänge im Gehirn oder Rückenmark können zu Lähmungen, Sehstörungen, oder Sprachstörungen führen. Auch psychische Symptome wie Veränderungen des Verhaltens, Persönlichkeitsänderungen oder Hirnleistungsstörungen können auftreten. In schweren Fällen entwickelt sich eine Störung des Bewusstseins bis hin zum Koma. Besonders bakterielle Infektionen können innerhalb kurzer Zeit tödlich verlaufen und müssen daher rasch behandelt werden. Bei einer Gürtelrose sind Hautausschlag und Schmerzen durch eine Nervenentzündung typische Symptome.
Diagnose – Zunächst wird ausführlich nach möglichen Ursachen gesucht. War die erkrankte Person kürzlich in besonderen Gebieten, etwa auf Reisen oder im Wald, oder hatte sie Kontakt zu Tieren? Auch ähnliche Erkrankungen im Umfeld der Betroffenen werden erfragt, weil einige Infektionen ansteckend sein können. Medikamente und Vorerkrankungen, die das Immunsystem beeinflussen, werden ebenfalls erfragt. Wichtig sind Untersuchungen von Blut und Nervenwasser (Liquoranalyse) sowie eine Bildgebung mittels Computer-Tomographie (CT) und Magnetresonanz-Tomographie (MRT).
Wichtig zu beachten – Einige Infektionserkrankungen des zentralen Nervensystems, wie eine bakterielle Hirnhautentzündung, sind hochansteckend. Sie müssen rasch erkannt und behandelt werden, um eine Heilung zu ermöglichen.
Artikel und Videos zu Infektionen des Nervensystems:
- Uralt und brandaktuell: Infektionen des Nervensystems (mit 🎬 Video)
- Gürtelrose erkennen und richtig behandeln
- Zeckenstiche: Frühzeitig gegen Gehirnentzündungen impfen lassen
- Zeckenstich – wann ärztlichen Rat einholen?
- Long und Post Covid: Spätfolgen von Corona
- Long Covid-Betroffene rät: „Nicht aufgeben, nach vorne schauen!“
Ausführliche Informationen finden Sie im Text weiter unten oder im folgenden Video (in der Computer-Ansicht oben rechts zu sehen). 🎬 Das Video ist der Mitschnitt einer Online-Veranstaltung der Deutschen Hirnstiftung für Betroffene und Interessierte.
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