Das Long-/Post-COVID-Syndrom ist eine relativ neue Erkrankung. Angaben zur Häufigkeit sind oft unterschiedlich, da eine international einheitliche Definition des Long-/Post-COVID-Syndroms noch fehlt. Es ist jedoch von mehreren hunderttausend Betroffenen allein in Deutschland auszugehen.
Das Auftreten ist vor allem abhängig davon, wie schwer der Verlauf während der akuten Infektion war. Mehr als die Hälfte der Personen mit einer schweren Erkrankung, die deshalb im Krankenhaus behandelt werden mussten, hat Langzeitfolgen. Bei den milden bis moderaten Infektionen ohne Krankenhausbehandlung, die den Großteil aller Infektionen insgesamt ausmachen, berichten etwa 10 bis 15 Prozent aller SARS-CoV-2 Infizierten über anhaltende oder neue Symptome im Verlauf.
Zu den am häufigsten berichteten Symptomen eines Long-/Post-COVID-Syndroms zählen eine krankhafte Erschöpfung, Kurzatmigkeit sowie Probleme mit dem Gedächtnis und der Konzentration. Daneben gibt es aber noch zahlreiche andere Symptome, die berichtet wurden. Dazu gehören anhaltende Probleme mit der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung, Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen, Angst und Depressionen, Haarausfall, Schlafprobleme und Gefühlsstörungen.
Davon zu unterscheiden sind bekannte Langzeitfolgen bei sehr schweren Fällen von SARS-CoV-2, die im Krankenhaus beispielsweise auf Intensivstation behandelt werden müssen. Dazu gehören z.B. Folgeschäden an der Lunge und den Nerven (Polyneuropathie). Weiterhin können sich auch vorbestehende Grunderkrankungen verschlechtern.