03.11.2021

Ein Jahr Deutsche Hirnstiftung

Am 4. November 2021 feiert die Deutsche Hirnstiftung ihr einjähriges Bestehen. Schon mehr als 300 Ratsuchenden hat sie unterstützt. Anlässlich des Jubiläums findet am Samstag, 6. November, ein großes Online-Event statt. Experten beantworten online und live neurologische Fragen. Jeder kann mitmachen. Die Teilnahme ist kostenlos.

„Ich freue mich, dass wir schon in den ersten zwölf Monaten so vielen Erkrankten und Angehörigen weiterhelfen konnten“, sagt Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung. Das große Thema sei auch hier die Corona-Pandemie gewesen. Erbguth: „Die Fragen bezogen sich vor allem auf eine mögliche Infektion, ihre Folgen für neurologisch Erkrankte und ob die Corona-Impfung für sie empfehlenswert ist.“ Aber auch zu Krankheiten wie Parkinson, Kopfschmerzen, Demenz und Schwindel habe es viel Beratungsbedarf gegeben (s. Grafik).

Verständlich über neurologische Krankheiten informieren

Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde die Deutsche Hirnstiftung am 4. November 2020 beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin. Das Ziel der Stiftung: Erkrankte, Angehörige und Interessierte noch besser über neurologische Erkrankungen informieren – und das leicht verständlich und komplett unabhängig von der Finanzierung durch Dritte. Man wolle, so Erbguth, „ein Fenster zur Öffentlichkeit“ aufstoßen, das der DGN als wissenschaftlicher Fachgesellschaft bis dato fehlte. Das Motto der Hirnstiftung lautet daher: Aufklären – Fördern – Beraten – Stärken.

Prof. Dr. Kathrin Reetz, Vizepräsidentin der Deutschen Hirnstiftung: „Wir möchten einerseits Betroffene und Angehörige mit Informationen versorgen, sie beraten und ihnen zusammen mit behandelnden Ärzten helfen, den für sie individuell besten Therapieweg einzuschlagen. Aber wir möchten auch die Akteure im neurologischen System unterstützen. So vergeben wir dieses Jahr erstmalig einen Nachwuchsförderpreis an forschende Neurologinnen und Neurologen.“

Viele neue Therapien für Erkrankungen entwickelt

Der Bedarf an Information ist in der Bevölkerung groß: Jeder Zweite in Deutschland leidet unter einer neurologischen Erkrankung. Damit ist oft ein massiver Verlust an Selbstständigkeit und Lebensqualität verbunden, manchmal auch eine verminderte Lebenserwartung. Die gute Nachricht: In den vergangenen Jahren sind für viele Erkrankungen neue Therapien entwickelt worden.

Stiftungspräsident Erbguth: „Zu nennen sind hier beispielsweise innovative Gentherapien. Damit lassen sich Erkrankungen behandeln, die bisher als unheilbar galten. Die Palette reicht von neuromuskulären Krankheiten bis hin zu genetisch bedingten Erkrankungen.“

Vizepräsidentin Reetz ergänzt: „Weitere Meilensteine, die genannt werden müssen, sind die Erfolge in der Lysetherapie und die Thrombektomie im Bereich der Schlaganfall-Therapie, die spezialisierten Pharmakotherapien zum Beispiel bei Multipler Sklerose oder auch die Tiefe Hirnstimulation bei der Parkinson-Krankheit.“

Großer Online-Expertentalk am 6. November

Anlässlich des ersten Jahrestages der Deutschen Hirnstiftung stehen sowohl Reetz als auch Erbguth sowie weitere Fachleute am 6. November für Fragen zur Verfügung. Von 14:30 bis 15:30 Uhr findet live ein großer Online-Expertentalk unter www.dgnvirtualmeeting.org statt. Das Angebot ist kostenlos abrufbar, eine Registrierung ist nicht notwendig. Zuschauer können vorab und während des Talks Fragen stellen.

Unabhängig von diesem Event können sich alle Bürger jederzeit mit Fragen an die Experten der Hirnstiftung wenden – online wie auch telefonisch. „Unsere Beratung ist grundsätzlich kostenfrei“, betont Prof. Reetz. „Finanziert wird das ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden – wir freuen uns daher immer über wachsende Unterstützung.“

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Noch größeres Angebot 2022

Im nächsten Jahr finden zudem bundesweit Informationsveranstaltungen zu verschiedenen neurologischen Themen statt. Mitglieder erwartet ein noch erweiterter Service. Sie können sich zukünftig auch per Video und bei Problemen in der Versorgung beraten lassen.

Übrigens: Anlässlich des ersten Geburtstages gibt die Deutsche Hirnstiftung erstmalig ihre Zeitschrift „Nervensache“ heraus. Sie bietet einen Überblick über neue Therapieansätze, digitale Angebote und allgemeine medizinische Informationen – und dies in patientennaher Sprache. Ergänzt werden die Fachbeiträge um Tipps zur Vorbeugung, zwei Buchvorstellungen und eine kleines „Hirntraining“. Interessierte können diese Zeitschrift kostenfrei bei der Deutschen Hirnstiftung unter info@hirnstiftung.org bestellen.

Ebenso stellt die Deutsche Hirnstiftung Faltblätter zu verschiedenen neurologischen Erkrankungen zur Verfügung. Für Neurologen hält die Hirnstiftung kostenfreie Informationspakete mit verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Flyer und Poster bereit. Mehr Informationen unter hirnstiftung.org/neurologische-erkrankungen.

Prof. Dr. Frank Erbguth und Prof. Dr. Kathrin Reetz zum einjährigen Bestehen:

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Die Deutsche Hirnstiftung berät alle Erkrankten und Angehörige bei neurologischen Fragen – neutral und kostenfrei im Online Chat und am Telefon 030 531 437 936 (Mo-Fr, 10-14 Uhr). Mitglieder beraten wir ab 2022 zudem per Video, im Sozialrecht sowie zu Heil- und Hilfsmitteln. Mehr erfahren

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