Entzündungen
Ist im Gehirn und Rückenmark etwas entzündet, steigt der Anteil an Zellen und anderen Bestandteilen im Nervenwasser. Die genaue Menge gibt Hinweise auf die Ursache. Das können etwa Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze sein. Diese lassen sich mitunter sogar direkt im Nervenwasser nachweisen.
Auch Autoimmun-Entzündungen können aus solchen Veränderungen erkannt werden. Zu diesen gehört unter anderem die Multiple Sklerose. Einen ersten Hinweis darauf können bestimmte Symptome oder eine Magnet-Resonanztomographie (MRT) geben. Die Liquoranalyse ist dann ein weiterer Schritt bei der Diagnose.
Blutungen
Gehirn und Rückenmark sind neben dem Nervenwasser von drei Hirnhäuten ummantelt. Blutungen in den Zwischenräumen lassen sich sehr präzise durch Lumbalpunktion und Liquoranalyse feststellen. Dies ist besonders bei kleinen Blutungen wichtig. Sie können bei einer Untersuchung mit MRT oder CT (Computertomographie) unentdeckt bleiben.
Degenerative Hirnerkrankungen
Auch bei degenerativen Krankheiten des Hirns sind Lumbalpunktion und Liquoranalyse hilfreich. Wenn sich bestimmte Eiweißstoffe finden, kann das zum Beispiel ein Hinweis auf eine Demenz vom Typ Alzheimer sein.
Tumorzellen
Die Liquoranalyse kann zudem entartete Zellen aufspüren. Diese zeigen, dass Hirnhäute oder Hirnkammern von Tumorzellen befallen sind. Im Gehirn gibt es vier dieser Kammern. Sie bilden ein Hohlraumsystem, in dem sich die verschiedenen Teile des Hirns befinden.