18.10.2022

Neurologische Forschung schreitet mit großen Schritten voran


Von Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung

Eine gute Nachricht für Betroffene: Die Forschung bei neurologischen Erkrankungen schreitet mit rasanter Dynamik voran. Dadurch eröffnen sich immer mehr neue Therapiemöglichkeiten. Ein paar Beispiele:

Schlaganfall: Katheter-Eingriffe weiter verbreitet

Verstopfungen durch Gerinnsel in den großen Hirngefäßen führen zu schweren Schlaganfällen. Durch die Weiterentwicklung und flächendeckende Verbreitung der Katheter-Eingriffe (Thrombektomie) in Deutschland konnten 2021 etwa 4.000 Betroffene vor schwerer Behinderung durch Lähmungen und Sprachstörungen bewahrt werden.

Multiple Sklerose: sechs neue Medikamente

2021 wurden innerhalb eines Jahres allein sechs neue Medikamente gegen die Multiple Sklerose (MS) in Deutschland zugelassen. Auch neue Substanzen, die die angegriffenen Umhüllungen der Nervenbahnen (Myelinschicht) bei MS wieder heilen, tauchen bereits am Horizont der Forschung auf.

Multiple Sklerose: Vorhersage verbessert

Möglichkeiten zur Vorhersage individueller Krankheitsverläufe bei der Multiplen Sklerose (MS) eröffnet heute die Bestimmung von bestimmten Eiweißstoffen im Blut (zum Beispiel Neurofilamente). Damit können zielgerichtet unterschiedlich aktive Medikamente bei den Betroffenen eingesetzt werden. Diese verändern die fehlerhafte „Überreaktion“ des Immunsystems, die der MS zugrunde liegt.

Parkinson-Erkrankung: Beweglichkeit verbessern

Regelmäßige körperliche Aktivität verlangsamt das „Einrosten“ der Beweglichkeit bei Parkinson und lässt das Gleichgewicht länger gut funktionieren. Für kurzfristige Bewegungskrisen gibt es eine neue Möglichkeit, den Wirkstoff Levodopa schnellwirkend mit einem Inhalator zu verabreichen.


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Titelbild: iStock.com / jacoblund (642592672)

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