Die Symptome eines Schädel-Hirntraumas (SHT) reichen von kleinen Blessuren am Kopf, Blutergüssen oder oberflächlichen Hautverletzungen bis zu schwereren Folgen. Während eine leichte SHT (Gehirnerschütterung) oft ohne Symptome oder mit leichten Kopfschmerzen und Übelkeit wieder vorübergeht, treten bei schwereren Gewalteinwirkungen auf den Kopf neurologische Ausfälle auf.
Bei Symptomen wie einer Störung von Bewusstsein, Gedächtnis oder Sprache sowie Lähmungen oder Krampfanfällen sollte man unbedingt den Rettungsdienst rufen. Das ist auch nötig, wenn Blut oder Flüssigkeit aus der Nase oder dem Ohr austreten. Muss man sich kurze Zeit nach der Kopfverletzung erbrechen, sollte man ebenfalls ins Krankenhaus. Dort werden Betroffene intensivmedizinisch behandelt. Gleiches gilt, wenn Patientinnen oder Patienten blutverdünnende Medikamente einnehmen.
Bei starken Gewalteinwirkungen auf den Kopf oder bei hohen Geschwindigkeiten können Gehirn, Blutgefäße und sogar der Schädelknochen verletzt werden:
- Der Schädelknochen ist nicht fest mit dem Gehirn verbunden. Das Gehirn schwimmt innerhalb des Schädelknochens im Nervenwasser. Das Nervenwasser federt kleinere Stöße gut ab. Bei stärkeren Stößen schlägt das Gehirn von innen an den Knochen. Dabei können Hirnzellen durch den Anprall beschädigt werden.
- Wenn das Gehirn an den Schädelknochen stößt, kann das zudem Blutgefäße verletzen und zu Blutungen führen. Blutungen in das Schädelinnere schädigen das Nervengewebe des Gehirns direkt. Blutungen in den Zwischenraum zwischen Gehirn und Schädelknochen wiederum drücken auf das Gehirn und können so zu neurologischen Symptomen führen. Zu diesen Symptomen gehören Lähmungen, Sehstörungen, Störungen des Riechens, Sehstörungen und Verwirrtheitszustände, um nur einige zu nennen. Je nachdem, welcher Teil des Gehirns verletzt wird, kann praktisch jedes neurologische Symptom ausgelöst werden.
- Häufig sind zudem Knochenverletzungen vorhanden. Zu diesen gehören zum Beispiel Verletzungen des Gesichtsschädels und der Schädelbasis. Diese Knochenbrüche können die Schutzbarriere zerstören und Krankheitserreger können von außen in den Kopf eindringen. Gelangen sie dann in das Nervenwasser, kann eine Hirnhautentzündung die Folge sein. In schweren Fällen gelangen die Erreger ins Hirngewebe und lösen eine lebensgefährliche Hirnentzündung aus.
- Manchmal werden auch Nerven im Gesicht oder am Kopf geschädigt. Dazu können Sehnerv, Gesichtsnerven und Nerven zur Zunge oder zu den Muskeln von Kiefer, Mund und Rachen gehören. Lähmungen können hier Störungen des Sehens oder des Sprechens und Schluckens verursachen.
Oft liegen mehrere der beschriebenen Verletzungen gleichzeitig vor. Schwere Schädel-Hirntraumata sind oft unmittelbar lebensbedrohend und benötigen eine neurochirurgische oder neurologische Behandlung in einer Klinik.