Ziel ist es immer, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Zuerst ist es ganz wichtig, die Patienten mit dem Erkrankungsbild vertraut zu machen und sie „ernst zu nehmen“. Wir nennen das „Psychoedukation“, also die Aufklärung der Betroffenen über Symptome und Therapieoptionen. Die Behandlung ist symptomorientiert. Medikamentös stehen keine wirklich etablierten Möglichkeiten zur Verfügung. Medikamentös behandelt werden sollten gegebenenfalls begleitende Beschwerden, wie Schmerzen, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen.
Nicht-medikamentöse Behandlung
Es stehen vor allem nicht-medikamentöse Strategien zur Verfügung: Zunächst geht es um die Optimierung des Tagesablaufs, mit Priorisierung der Aufgaben, einer klaren Tagesstrukturierung, auch Ökonomisierung („Zeitdruck raus!“) und die Planung ausreichender Ruhepausen. Hilfreich ist es auch, Sport zu treiben, wie Erkenntnisse zur Behandlung von Fatigue bei Multipler Sklerose zeigen.
Verhaltensänderungen
Hinzu kommen psychotherapeutische Ansätze mit dem Ziel, die Erwartungen an sich selbst und die Bewertung von erbrachter Leistung an das neue Leistungsniveau anzupassen und auch zu korrigieren. Dazu werden kognitives Training, körperliches Ausdauertraining und Muskelkräftigung ergänzt. Für die Patienten ist es wichtig, eine Balance zwischen aktivierenden und entspannenden Elementen zu finden. Deshalb können Yoga, Qi Gong oder Ähnliches sehr wichtige Ergänzungen des Behandlungskonzepts sein.
Belastungsniveau einhalten
Insbesondere für das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) gilt, die Einhaltung des individuellen Belastungsniveaus anzustreben, um einer Überlastung mit anschließender Beschwerdezunahme vorzubeugen. Dafür gibt es den Begriff des „Pacing“ (auf Deutsch: „Tempo“).