Häufige Fragen

  • Was ist ein Hirntumor?

    Ein Hirntumor ist eine Gewebewucherung im Gehirn oder den Hirnhäuten. Er entsteht, wenn sich Zellen unkontrolliert vermehren. Hirntumoren können Druck auf das Gehirn ausüben und dadurch verschiedene Symptome auslösen.

  • Wie wirkt sich die Lage des Tumors auf die Behandlung aus?

    Die Lage des Tumors kann die Wahl der Behandlungsmethode und die Prognose beeinflussen.

  • Gibt es Unterschiede zwischen gutartigen und bösartigen Hirntumoren?

    Ja. Bösartige Tumore wachsen schneller als gutartige Tumore, breiten sich leichter aus und zerstören umliegendes Gewebe. Sie haben oft eine schlechtere Prognose als gutartige Tumore. Diese wachsen langsamer und sind oft abgrenzbar vom umliegenden Gewebe.

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Symptome


Hirntumoren verursachen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen und oft epileptische Anfälle.

Hirntumore sind wachsende Raumforderungen im Schädelinneren, die dort eine Druckerhöhung  mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Nüchtern-Erbrechenerzeugen können.

Durch Kompression oder Zerstörung von Nachbarstrukturen können sie Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen und andere Symptome verursachen. Diese können Merkfähigkeit, Gedächtnis und intellektuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Etwa die Hälfte aller Patienten erleidet im Lauf ihrer Erkrankung epileptische Anfälle.

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Ursachen von Hirntumoren


Die genauen Ursachen sind meist unklar; nur selten spielen erbliche Faktoren oder frühere Bestrahlungen eine Rolle.

Meistens sind die Ursachen nicht bekannt. Allerdings zeigen sich zunehmend Studien, die die Rolle von erblichen Faktoren sowie frühere Bestrahlungen thematisieren.

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Risikofaktoren


Es sind keine klaren Risikofaktoren bekannt, daher gibt es keine sichere Vorbeugung.

Es gibt keine bekannten Risikofaktoren und damit auch keine Präventionsmöglichkeiten.

Verlauf von Hirntumoren


Der Verlauf hängt stark davon ab, um welchen Tumor es sich handelt – manche wachsen langsam, andere sind bösartig.

Prognose, Verlauf und Behandlungsmöglichkeit hängen vom Tumortyp ab, von seiner Bösartigkeit und von seiner Lokalisation. Gutartige Tumoren, die aufgrund ihrer Lokalisation operativ nicht entfernt werden können, führen unter Umständen zu Problemen, während einige bösartige Gehirntumoren heute durchaus heilbar sind.

Diagnose


Eine Hirntumor-Diagnose stellt man meist durch eine MRT-Untersuchung und eine Gewebeprobe sicher.

Heutzutage stehen exzellente, schonende diagnostische Maßnahmen zur Verfügung, um die Zuordnung eines Gehirntumors mit hoher Wahrscheinlichkeit zu treffen.

Eine definitive Diagnose ist jedoch meist erst durch die neuropathologische Untersuchung des Tumorgewebes nach operativer Entfernung oder einer Gewebeentnahme möglich.

Diese ist heute auch in tiefen Gehirnregionen durch eine stereotaktische Biopsie, also durch eine Nadelbiopsie mit millimetergenauer Ansteuerung, fast immer möglich.

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Behandlung von Hirntumoren


Die Behandlung kombiniert oft Operation, Bestrahlung und Chemotherapie; nicht jeder Tumor muss sofort therapiert werden.

Nicht alle Hirntumore müssen behandelt werden. Die häufig auftretenden Meningeome älterer Menschen können oft durch regelmäßige, z. B. jährliche MRT-Kontrollen überwacht werden.

Nur bei Größenzunahme dieser Tumoren muss therapiert werden. Fast alle Gehirntumore können heute operiert werden, nicht alle müssen operiert werden. Gelingt eine vollständige Entfernung, etwa bei Meningeomen, wird bei gutartigen Tumoren oft eine Heilung erzielt.

Bei anderen Gehirntumoren ist dies mit der Operation allein nicht möglich. Strahlentherapie und Chemotherapie haben in den vergangenen Jahrzehnten aber erhebliche Therapieverbesserungen erreichen können.

So war das Medulloblastom, ein bösartiger Tumor des Kleinhirns bei Kindern, in den 1960er- Jahren noch mit einem tödlichen Ausgang verbunden. Heute können diese Tumoren durch Operation, gefolgt von Strahlentherapie und Chemotherapie, oft geheilt werden.

Auch andere bösartige Tumore, wie die seltenen Lymphome, sind heute unter Umständen durch eine Chemotherapie allein heilbar.

Es gibt allerdings bösartige Tumore im Gehirn, bei denen zwar wirksame Therapien zur Tumorkontrolle zur Verfügung stehen, aber leider noch keine Heilung erreicht wird.

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Aussicht auf Heilung


Viele Tumore sind heute heilbar, bei anderen steht die Tumorkontrolle und Lebensverlängerung im Vordergrund.

Viele Gehirntumore können heute geheilt werden, dazu zählen die gutartigen Meningeome, Schwannome (Neurinome), Tumore der Hypophysenregion, zahlreiche Medulloblastome und Lymphome.

Bei anderen Gehirntumoren wurden wesentliche Therapiefortschritte gemacht, hier ist eine Heilung jedoch noch nicht möglich, wie beim Glioblastom.

Derzeit werden, gerade auch in Deutschland, zahlreiche Therapiestudien durchgeführt, die neue Wege zur Tumorbehandlung beschreiten.

Leben und Alltag mit Hirntumoren


Insbesondere nicht heilbaren Hirntumoren sind eine große Belastung. Psychologische Beratung und Selbsthilfegruppen können entlasten und unterstützen.

Bei einem Gehirntumor ist leider nicht „nur“ der betroffene Patient wesentlich belastet, sondern sein ganzes persönliches Umfeld, insbesondere die Familie.

Besteht von Anfang an nur die Möglichkeit einer Tumorkontrolle über einen langen Zeitraum, letztlich jedoch nicht die Aussicht auf Heilung, bedeutet dies eine massive Belastung und Herausforderung für alle Beteiligten.

Für sie stehen viele Hilfsangebote zur Verfügung. So haben Patientenvertretungen und Selbsthilfegruppen in den vergangenen Jahrzehnten zu einer deutlichen Verbesserung der Vernetzung und Beratung unter Betroffenen geführt. Beratungsangebote, psychoonkologische Betreuungsangebote, Informationsangebote werden weiter kontinuierlich verbessert.

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Weitere Formen der Erkrankung

Ein Hirntumor kann jeden treffen

Hirntumore

Hirntumoren können ganz plötzlich das Leben verändern und viele Ängste auslösen. Sie zeigen sich oft durch Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Lähmungen und erfordern eine genaue Abklärung. Dank moderner Medizin sind viele Tumoren gut behandelbar – manche sogar heilbar – und es gibt vielfältige Unterstützung für Betroffene und Angehörige.

Zusammenfassung

Häufigkeit In Deutschland erkranken rund 14.000 Menschen pro Jahr neu an einem primären Gehirntumor. Hirnmetastasen, also Absiedlungen von anderen Tumoren, etwa von Brustkrebs, Lungenkrebs oder Malignem Melanom, sind noch wesentlich häufiger.

Hauptsymptome Hirntumore verursachen neurologische Herdsymptome, wie Lähmungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, aber auch epileptische Anfälle, Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen.

Diagnostik Heute wird bei Vorliegen dieser Beschwerden in der Regel rasch eine Bildgebung des Gehirns durchgeführt. Diagnostische Methode der Wahl ist die Magnetresonanztomographie (MRT).

Behandlung Die Therapie richtet sich nach der diagnostischen Zuordnung, nach der Aggressivität und nach der Lokalisation des Tumors. Die Hauptpfeiler der Therapie sind operative Entfernung, Strahlentherapie und Chemotherapie, in zunehmendem Maß auch immunologische und „gezielte“ medikamentöse Therapien.

Wichtig zu beachten Mit Ausnahme ganz selten vorkommender familiärer Tumorhäufungen gibt es kaum bekannte Risikofaktoren für Hirntumorerkrankungen. Ein Gehirntumor kann jeden treffen. Tritt ohne erkennbaren Grund ein erstmaliger epileptischer Anfall auf, muss immer ein verursachender Gehirntumor ausgeschlossen werden.

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