23.09.2022

Umstrittene Statine nach Schlaganfall sicher und wirksam

Nach einem Schlaganfall müssen neue Durchblutungsstörungen im Gehirn dringend verhindert werden. Die häufig eingesetzte Medikamenten-Gruppe der Statine hat angeblich häufig eine Muskel schädigende Wirkung. Doch das konnte eine umfassende wissenschaftliche Analyse jetzt entkräften.

Für Menschen, die Statine als Schutz vor einem erneuten Schlaganfall einnehmen, gibt es Entwarnung: Selbst bei einer hohen Dosis verursachen die Mittel kaum Muskelnebenwirkungen. Das konnte jetzt eine internationale Forschungsgruppe zeigen, wie die medizinische Fachzeitschrift The Lancet kürzlich berichtete. Die Forschenden hatten dazu 19 bereits vorliegende Studien ausgewertet.

Statine helfen

Die positive Wirkung der Statine konnten ebenfalls große Übersichtsarbeiten bestätigen. Das zeigte Anfang des Jahres eine andere internationale Forschungsgruppe, wie die Zeitschrift JAMA Internal Medicine berichtete. Danach reduzieren Statine das „schlechte“ Cholesterin (LDL), beugen so weiteren Ablagerungen in den Gefäßen vor und damit neuen Schlaganfällen.

Vorsorge ist entscheidend

„Wer einen Schlaganfall hatte, läuft leicht Gefahr weitere zu erleiden“, sagt Dr. Wolf-Oliver Krohn, Neurologe und Patientenberater der Deutschen Hirnstiftung. „Vorbeugen ist daher entscheidend.“ Neben Statinen zum Senken des LDL-Cholesterins seien Maßnahmen, um den Blutdruck zu senken, körperliche Aktivität und gesunde Ernährung wichtige Faktoren.

Hirnstiftung berät Betroffene

Betroffene mit Fragen zur Prävention von Schlaganfällen und anderen neurologischen Themen erhalten bei der Deutschen Hirnstiftung kostenfreie Online-Beratung. Mitglieder können sich auch telefonisch direkt an Patientenberater Krohn wenden. Erreichbar ist die Beratung über Tel. 030 531 437 936 und hirnstiftung.org/beratung.

Quellen:

Lancet 2022; 400: 832–45 doi: 10.1016/S0140-6736(22)01545-8
JAMA Intern Med. 2022;182(5):474-481. doi:10.1001/jamainternmed.2022.0134


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