16.02.2021
„Im Gehirn muss eine ganze Wort- und Bilderwelt Platz finden“
Unsere Botschafterin Nora Gomringer im Interview:
Nora Gomringer ist „eine der großen Sprachartistinnen unserer Zeit“. So charakterisierte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sie Anfang 2021. Anlass war die Verleihung der Carl-Zuckermayer-Medaille an Nora Gomringer. Vor ihr haben literarische Größen wie Friedrich Dürrenmatt diese Auszeichnung für Verdienste um die deutsche Sprache erhalten.
Frau Gomringer, was hat sie bewogen, Botschafterin der Deutsche Hirnstiftung zu werden?
Das System Gehirn funktioniert so gut, so ausgleichend lückenlos, dass wir erst in Bredouille geraten, wenn irgendwo schon Rauch aufsteigt. Das Verrückte ist, dass man erst merkt, dass was nicht stimmt, wenn wirklich was nicht stimmt.
Was kann die Wissenschaft dazu beitragen?
Dass wir schon vor den Rauchzeichen Signale studieren, Feinfühligkeit und Wissen darüber teilen und ausdifferenzieren können, dabei helfen unermüdliche Forschung und Wissenschaft. Für mein Feld, die Poesie, ist die klinische Sprachforschung hochinteressant.
Eine spannende Verknüpfung. Warum ist das so?
Damit Sprache im Herzen ankommen, sie uns rühren und erheitern kann, müssen die Bahnen frei und ohne Widerstände sein und natürlich eine ganze Wort- und Bilderwelt im Gehirn Platz finden. Gedanken und Ströme, Vernetzungen und geistige Beweglichkeit, die auch körperliche Einschränkung wett machen oder tatsächlich weg machen kann, das sind die Attribute der Gesundheit.
Haben Sie Fragen wie diese zu neurologischen Erkrankungen? Wir beraten Patienten und Angehörige unabhängig und kostenfrei unter Tel. 030 / 531 437 936, im Online-Chat und am Expertentelefon. Nehmen Sie Kontakt auf!
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