24.11.2020

Fast 60 Prozent der Deutschen leiden unter Erkrankungen des Nervensystems

Erkrankungen des Nervensystems

Erkrankungen des Nervensystems sind nach Krebs und Herzerkrankungen die dritthäufigste Ursache für Behinderungen und vorzeitige Todesfälle. Im Jahre 2017 litten laut einer aktuellen Erhebung [1] in der EU insgesamt 307 Mio. Menschen an mindestens einer neurologischen Erkrankung. Dies entspricht 60% der europäischen Bevölkerung. In die Auswertung waren M. Alzheimer und andere Demenzformen, Epilepsien, Kopfschmerzen (Migräne und Spannungskopfschmerz), Multiple Sklerose, M. Parkinson, maligne Hirntumoren, Motoneuronerkrankungen (z. B. Amyotrophe Lateralsklerose/ALS), Infektionen des Nervensystems und Schlaganfälle einbezogen worden.

Auch in Deutschland sind fast zwei von drei Menschen von einer neurologischen Erkrankung betroffen. Da die die Bevölkerung zunehmend älter wird, befürchten Experten einen weiteren Anstieg, und zwar insbesondere für die ohnehin schon häufigen neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, M. Alzheimer und M. Parkinson.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Mit der wachsenden Zahl älterer Menschen steigt zwar die Zahl der neurologischen Patientinnen und Patienten insgesamt, aber die individuelle Krankheitslast, also die Einbuße an Lebensjahren und Lebensqualität für den einzelnen, nimmt dank neuer Therapien und verbesserter Früherkennung für viele Erkrankungen des Nervensystems ab. Die Krankheitslast des Schlaganfalls konnte beispielsweise im Vergleich zu 1990 nahezu halbiert werden.

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[1] Deuschl G, Beghi E, Fazekas F et al. The burden of neurological diseases in Europe: an analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet Public Health 2020; 5: e551–67 https://www.thelancet.com/journals/lanpub/article/PIIS2468-2667(20)30190-0/fulltext

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