Die Huntington-Krankheit ist eine seltene vererbbare Erkrankung, bei der es zu einem schrittweisen Untergang von Nervenzellen im Gehirn kommt. Die Krankheit wurde erstmals von dem Arzt George Huntington 1872 beschrieben und nach ihm benannt. Die Symptome der Huntington-Krankheit zeichnen sich durch Störungen der Bewegung, Kognition und Psyche aus.
Die Bewegungsstörung kann ungewollte und unregelmäßige, teils überschwängliche, ausladende Bewegungen, sogenannte Überbewegungen (Hyperkinesien) umfassen. Außerdem kann eine Bewegungsverarmung (Hypokinese), Störung des Bewegungsablaufs (Dyskinesien) und Gleichgewichtsstörungen auftreten. Des Weiteren kann es zu Störungen der Aussprache (Dysarthrie) und Schluckbeschwerden (Dysphagie) kommen. Früher wurde die Erkrankung auch Chorea Huntington genannt. Chorea ist griechisch und bedeutet „Tanz“, daher wurde die für die Erkrankung charakteristischen Bewegungsstörungen auch früher „Veitstanz“ genannt.
Zu den kognitiven Störungen zählen zunächst leichte Störungen der Konzentration, Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses. Das Denken kann umständlich und verlangsamt sein. Es fällt schwer, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Wenn diese kognitiven Störungen fortschreiten und den Alltag beeinträchtigen, spricht man von einer Demenz.
Psychiatrische Störungen können Verhaltensauffälligkeiten wie eine vermehrte Reizbarkeit und Aggressivität sein. Auch Antriebslosigkeit und Niedergestimmtheit (Depression) können vorkommen.