Haben Sie Fragen zu einer neurologischen Erkrankung? Unser ärztliches Team berät Sie gerne am Telefon ☎️ 030 531437935 (Mo 14-18, Mi 10-14 Uhr) oder online.
Das Ziel der Therapie ist es, den betroffenen Nerv dauerhaft zu entlasten und so seine Erholung zu ermöglichen.
Konservative Maßnahmen beinhalten:
-
Schonung und Ruhigstellung (z. B. durch Schienen)
-
Vermeidung belastender Haltungen oder Bewegungen
-
Kühlung und abschwellende Medikamente
-
Physiotherapie oder Ergotherapie zur Unterstützung der Erholung
Operative Maßnahmen kommen infrage, wenn die Beschwerden trotz konservativer Behandlung bestehen bleiben. Dabei wird der betroffene Nerv chirurgisch freigelegt und entlastet – meist ambulant und unter örtlicher Betäubung.

Aussichten
Je länger der Druck andauert, desto größer ist die Gefahr bleibender Schäden. Umso wichtiger ist es, den richtigen Zeitpunkt für eine Operation nicht zu verpassen. Bei bleibenden Defiziten können gezielte Rehabilitationsmaßnahmen helfen, den Alltag wieder besser zu bewältigen.
Leben und Alltag
Wichtig ist es, wiederkehrende Belastungen oder Druckstellen zu vermeiden – insbesondere in Situationen, in denen erste Symptome nicht wahrgenommen werden, etwa im Schlaf oder bei Bewusstseinsstörungen.
-
ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
-
regelmäßige Pausen bei belastenden Tätigkeiten
-
Hilfsmittel wie Handgelenkschienen oder Ellenbogenschutz
-
Anleitung durch Ergotherapeuten zur nervenschonenden Bewegungsausführung
Zusammenfassung
Häufigkeit – Eingeklemmter Nerv steht umgangssprachlich für plötzliche Schmerzen, die sich anfühlen, als hätte sich tatsächlich ein Nerv „eingeklemmt“. Medizinisch gesehen ist das aber fast nie der Fall. Meist lösen Muskelverspannungen die Schmerzen an Rücken, Schultern und Hals aus.
Eher zutreffend ist der Begriff eingeklemmter Nerv bei Druckschäden an Nerven. Häufig betreffen sie den Karpaltunnel am Handgelenk. Durch ihn verlaufen die Beugesehnen der Finger und der Mittelnerv. In Deutschland haben 8 bis 10 von 100 Personen solche Beschwerden, Frauen doppelt so häufig wie Männer.
Auch bei Bandscheibenvorfällen mit Nervenschädigungen spricht man vielfach von einem eingeklemmten Nerv. Hier drückt der Bandscheibenvorfall, oft begleitet von knöchernen vorbestehenden Einengungen, auf die entsprechende Nervenwurzel.
Hauptsymptome – Meist macht sich ein eingeklemmter Nerv durch Schmerzen oder ein Kribbeln bemerkbar. Im Verlauf gibt es auch bleibende Gefühlsstörungen und Lähmungen in dem Bereich, den der Nerv versorgt.
Diagnostik – Zunächst versucht der Arzt oder die Ärztin die Ursachen mit Fragen und einer körperlichen Untersuchung herauszufinden. Eine wichtige Methode ist auch zu messen, wie leitfähig der betroffene Nerv ist. Wenn nötig, untersucht man die Stelle noch mit Ultraschall.
Behandlung – äußeren Druck vermeiden, Nerv ruhigstellen und entlasten, abschwellende Maßnahmen wie Kühlung, wenn nötig operative Therapie
Wichtig zu beachten – Die Symptome eines eingeklemmten Nervs lassen sich in der Regel leicht erkennen. Wenn sie nicht von selbst aufhören und länger als einige Stunden anhalten, sollte ein Neurologe sie untersuchen.