Basis der Studie sind Daten, die unter anderem mit 5.000 Euro über den Förderpreis der Hirnstiftung 2021 finanziert wurden. Die Arbeit wurde jetzt unter dem Titel Evidence of clinical and brain recovery in post-COVID-19 condition: a three-year follow-up study veröffentlicht. Preisträgerinnen waren Dr. Julia Walders und Dr. Ana Costa von der Uniklinik RWTH Aachen sowie Dr. Anna Hofmann von der Uniklinik Tübingen.
Biomarker für Diagnose
Auf der Suche nach Biomarkern im Blut, mit denen man die Schwere der Erkrankung messen kann, hatten sich die Forscherinnen die Proteine „Neurofilament light chain“ (NfL) und „Glial Fibrillary Acidic Protein“ (GFAP) angeschaut. Als wichtiger Bestandteil von Zellen des zentralen Nervensystems haben sich diese Proteine bereits als verlässliche und einfach verfügbare Biomarker bei neurodegenerativen Erkrankungen etabliert.

„Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass eine direkte Schädigung des Gehirns nicht die Ursache für anhaltende Gedächtnisprobleme und Erschöpfung bei Long Covid ist“, sagt Forscherin Walders. Es sei aber noch unklar, wie aussagekräftig die NfL- und GFAP-Werte bei Long Covid seien, da andere Studien durchaus Zusammenhänge mit kognitiven Beeinträchtigungen zeigten.
Walders: „Um das besser zu verstehen, sind weitere Analysen erforderlich, idealerweise an Erkrankten, die vor allem kognitive Probleme haben.“ Auf Basis ihrer Ergebnisse konnten die Forscherinnen dazu weitere Fördermittel von über 230.000 Euro bei der Else Kröner-Fresenius-Stiftung einwerben.
Uni-übergreifend und interdisziplinär
„Wir haben uns unglaublich über den Förderpreis der Deutschen Hirnstiftung gefreut“, sagt Walders. „Er war nicht nur eine einmalige Möglichkeit, unsere Projektidee in die Tat umzusetzen. Er war für uns gleichermaßen eine große Chance, eine Kooperation forschungsbegeisterter, junger Wissenschaftlerinnen in Aachen und Tübingen zu etablieren.“
Diese Uni-übergreifende Kooperation war neben dem sehr konkreten Forschungsgegenstand und der interdisziplinären Zusammenarbeit ausschlaggebend für die Auszeichnung. Walders und Hofmann sind Neurologinnen, Costa ist Neuropsychologin.

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