Häufige Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Hirntod und Herztod?

Der Hirntod bedeutet den Verlust aller Hirnfunktionen. Der Herztod hingegen ist der Stillstand des Herzens bedeutet. Mehr erfahren

Wie wird der Hirntod festgestellt?

Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende neurologische Untersuchung. Überprüft wird dabei der Verlust des Bewusstseins, das Fehlen von Hirnstammreflexen (etwa Augen-, Husten- und Schluckreflexe) und der Ausfall der Atmung. Mehr erfahren

Können hirntote Personen noch Reflexe zeigen?

Ja, es ist möglich, dass hirntote Personen noch Reflexe zeigen, die von Nerven im Rückenmark ausgehen, ohne Beteiligung des Gehirns. Diese Reflexe können beispielsweise Blutdruck oder Herzschlag verändern und zu Spontanbewegungen führen. Mehr erfahren

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Symptome

Drei klare Zeichen kennzeichnen den Hirntod: tiefe Bewusstlosigkeit, Ausfall aller Hirnstammreflexe und keine eigene Atmung.

Noch heute gelten die drei im Jahr 1968 erstmals beschriebenen klinischen Symptome für die Diagnose des IHA: Koma, also die nicht erweckbare Bewusstlosigkeit, Erlöschen der Hirnstammreflexe und Erlöschen des Atemantriebs. Hinzu kommt in Deutschland der Nachweis der Irreversibilität dieser Symptome, sei es durch eine weitere klinische Untersuchung nach einem bestimmten Zeitintervall oder durch die Durchführung von zusätzlichen apparativen Untersuchungen.

In Deutschland gilt bei der Diagnose des Irreversiblen Hirnfunktionsausfalls das Vier-Augen-Prinzip. Zwei erfahrene Intensivmediziner, von denen mindestens einer ein neurologischer oder neurochirurgischer Facharzt sein muss, untersuchen den Patienten.

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Ursachen

Bei einer starken Schwellung im Gehirn kann der Druck so stark steigen, dass kein Blut mehr fließt. Das Gehirn bekommt keinen Sauerstoff und stellt seine Funktion ein.

Eine schwere Hirnschädigung, sei sie Folge eines schweren Schädel-Hirn-Traumas (Hirnverletzung), eines schweren Schlaganfalls, einer Hirnblutung, eines länger dauernden Sauerstoffmangels oder einer schweren Vergiftung, führt häufig zu einer Schwellung des Hirns, so wie auch eine Entzündung an der Haut oder eine Prellung am Arm zu einer umschriebenen Schwellung dieses Körperteils führt. Ähnliches passiert im Hirn. Das Hirn ist aber von einer knöchernen Schädeldecke umgeben und hat deswegen nur eine begrenzte Möglichkeit, sich mit einer Schwellung auszudehnen. Wird die Schwellung zu stark, kommt es zu einem Anstieg des Druckes innerhalb der Schädeldecke, der schließlich so groß werden kann, dass kein Blut mehr durch die Blutgefäße in das Gehirn transportiert werden kann. Eine solche Hirnschwellung bezeichnet man auch als „Hirnödem“. Versiegt der Blutstrom in das Hirn, kommt es zu einer Unterbrechung der Sauerstoffversorgung des Hirns. Ohne Sauerstoff können die Hirnzellen nur wenige Minuten überleben. Diesen Zustand bezeichnet man als zerebralen Zirkulationsstillstand, also als Stillstand der Hirndurchblutung.

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Verlauf

Die Feststellung des Hirntodes gilt als Todeszeitpunkt und beendet die Intensivtherapie.

Die Diagnose des Hirntodes ist gleichbedeutend mit der Todesfeststellung und wird auch entsprechend im Totenschein vermerkt. Nach Feststellung des Hirntodes müssen die intensivmedizinischen Maßnahmen beendet werden. Ausnahme hiervon ist nur eine geplante Organspende, für die eine sogenannte organerhaltende Therapie mit vorübergehender Fortsetzung der intensivmedizinischen Maßnahmen bis zur Organentnahme erforderlich ist.

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Diagnose

Die Diagnose eines Hirntods in Deutschland erfolgt nach dem Vier-Augen-Prinzip durch zwei spezialisierte Ärzte.

In Deutschland gilt das Vier-Augen-Prinzip. Zwei erfahrene Intensivmediziner, von denen mindestens einer ein neurologischer oder neurochirurgischer Facharzt sein muss, untersuchen den Patienten. Die Diagnostik des Hirntodes folgt einem dreischrittigen Vorgehen: Der erste Schritt besteht in der Prüfung der sogenannten Voraussetzungen. Dazu gehört auch das Stellen einer medizinischen Diagnose, die den Zustand des Patienten erklärt. Im nächsten Schritt erfolgt die Prüfung der Hirnstammreflexe. Diese Reflexe steuern wichtige Körperfunktionen, wie z. B. Schlucken, Augenbeweglichkeit oder Atmung. Im dritten Schritt erfolgt dann der Nachweis der Irreversibilität dieser Symptome, also der Unumkehrbarkeit. Dies kann durch Wiederholung des oben beschriebenen Vorgehens nach einem festgelegten Zeitintervall erfolgen oder durch Durchführung von Zusatzuntersuchungen, mit denen auf unterschiedliche Art Funktionen des Hirns untersucht werden:

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Alltag

Eine Patientenverfügung legt fest, welche medizinischen Maßnahmen Sie wünschen oder ablehnen.

Manchmal stellt eine schwere Erkrankung oder ein plötzlicher Unfall das ganze Leben auf den Kopf. Gerade dann ist es beruhigend, wenn vorher festgelegt wurde, was medizinisch geschehen soll. Genau dafür ist eine Patientenverfügung da.

Eine wirksame Patientenverfügung kann festlegen, ob und in welchem Umfang lebensverlängernde Maßnahmen, einschließlich der intensivmedizinischen Behandlung, im Falle eines Hirnfunktionsausfalls erfolgen sollen.

In der Patientenverfügung halten Sie fest, wie Sie medizinisch behandelt werden möchten:

  • In welchen Erkrankungssituationen oder -umständen soll die Verfügung gelten?
  • Welche medizinischen Maßnahmen sollen unterbleiben, welche sollen durchgeführt werden?

Es gibt für diese Fragen Hilfestellungen und Textbausteine. Das Bundesministerium der Justiz stellt ausführliche InformationenÖffnet in neuem Tab bereit, wie Sie eine Patientenverfügung verfassen und was sie enthalten muss. Lassen Sie die Verfügung anschließend am besten fachkundig prüfen. Einem selbst fällt oft gar nicht auf, wenn der Text Widersprüche enthält.

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Zusammenfassung

Häufigkeit – Überwiegend Patienten mit schweren Erkrankungen die Blutgefäße des Gehirns betreffend, schweren Schlaganfällen, Hirn- und Subarachnoidalblutungen, aber auch mit Hirnhaut- und Hirnentzündungen, schweren epileptischen Anfällen, Delir, Koma, Hirntumoren, Rückenmarks-Schädigungen oder neuromuskulären Krankheiten. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, geschätzt 20.000 – 30.000 Patienten pro Jahr

Hauptsymptome – Bewusstseinsstörungen, schwere Lähmungen, Vernichtungskopfschmerz, epileptischer Anfall, Verwirrtheit

Diagnostik – neurologische Untersuchung, neuroradiologische Bildgebung mit CT und MRT, bildgebende CT- und MRT-Untersuchungen der Hirngefäße und -durchblutung, Elektroenzephalographie, Hirndruckmessung, Liquordiagnostik

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