Häufige Fragen

Was sind funktionelle Bewegungsstörungen?

Funktionelle Bewegungsstörungen zeigen sich oft plötzlich – etwa durch Zittern, Verlangsamung oder ungewöhnliche Bewegungen. Obwohl keine erkennbare Schädigung des Nervensystems vorliegt, sind die Beschwerden real und oft sehr belastend. Mehr erfahren

Wie werden funktionelle Bewegungsstörungen behandelt?

Die Behandlung richtet sich ganz individuell nach den Bedürfnissen der Betroffenen. Zum Einsatz kommen dabei unterschiedliche Therapieformen – häufig Physiotherapie, Ergotherapie und psychotherapeutische Begleitung. Auch Medikamente können helfen, zum Beispiel bei begleitenden Beschwerden wie Schmerzen, Ängsten oder Schlafstörungen. Mehr erfahren

Sind funktionelle Bewegungsstörungen eingebildet?

Nein, die Symptome sind nicht eingebildet oder vorgetäuscht. Sie sind real und können sehr belastend sein. Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung, die einer spezifischen Behandlung bedarf. Mehr erfahren

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Symptome

Zittern, Gangprobleme oder Muskelzuckungen treten plötzlich auf – ohne körperlich nachweisbare Ursache. Die Symptome können stark schwanken.

Funktionelle Bewegungsstörungen umfassen Zittern (Tremor), Muskelverkrampfungen (Dystonie), Muskelzuckungen (Myoklonus, Tics und Tic-ähnliche Bewegungen) und komplexe Gangstörungen.

Im Gegensatz zu Erkrankungen wie einem Schlaganfall oder Parkinson handelt es sich hierbei um eine Funktionsstörung des Nervensystems, die nicht auf eine strukturelle Schädigung oder Neurodegeneration zurückzuführen ist.

Die Symptome treten oft in Zusammenhang mit anderen körperlichen oder psychischen Belastungen auf. Ein wechselhafter Verlauf mit guten und schlechten Tagen ist typisch. Häufige Begleitbeschwerden sind vermehrte Erschöpfung, Konzentrationsstörungen sowie psychische Beschwerden.

Ursachen

Bei funktionellen Bewegungsstörungen macht der Körper Bewegungen nicht mehr richtig automatisch – oft, weil Stress oder starke Anspannung ihn durcheinanderbringen.

Die genaue Ursache einer funktionellen Bewegungsstörung ist sehr individuell. In der Regel kommt es zu einem veränderten Ablauf von „Bewegungsprogrammen“.

Bewegungen, die üblicherweise ganz unbewusst und automatisch ablaufen (z. B. stehen, gehen, den Arm heben), werden nun durch verzerrte Aufmerksamkeit, Fehlanpassungen und emotionale Überlagerung entscheidend gestört.

Auch können Bewegungsmuster aus einer vorausgegangenen Problematik (z. B. Schonhinken, Angstzittern) unter verschiedenen Umständen in krankhafte Dauerzustände übergehen.

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Risikofaktoren

Traumatische Erfahrungen oder andere neurologische Erkrankungen können die Entstehung begünstigen.

Menschen, die bereits eine andere neurologische Bewegungsstörung haben, können zusätzlich funktionelle Ausfälle entwickeln. Wichtige psychische Risikofaktoren sind traumatische Erfahrungen (z. B. körperliche und/oder emotionale Traumatisierung, wie nach einem Unfall) oder eine vorbestehende Angststörung.

Verlauf

Die Störungen beginnen oft plötzlich, entwickeln sich aber über längere Zeit. Typisch sind Schwankungen oder wechselnde Beschwerden.

Funktionelle Bewegungsstörungen entwickeln sich in der Regel rasch, oft in Folge einer schmerzhaften oder bedrohlichen Verletzung oder eines anderen einschneidenden Erlebnisses.

Der Verlauf kann chronisch über mehrere Jahre sein, wobei Phasen der Besserung und Verschlechterung typisch sind. Auch ist ein Wechsel der Symptome mit der Zeit nicht untypisch. Es kann zum Beispiel von einem Schwindelsyndrom zu einer zittrigen Bewegungsstörung kommen.

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Diagnose

Erfahrene Fachärzte können die Erkrankung meist durch typische Merkmale erkennen. Zusätzliche Tests stützen die Diagnose.

Eine funktionelle Bewegungsstörung wird üblicherweise am charakteristischen klinischen Erscheinungsbild erkannt.

Wichtig ist zu betonen, dass funktionelle Bewegungsstörungen keine „Ausschlussdiagnose“ darstellen, da spezielle neurologische Untersuchungstechniken oft schon eine eindeutige positive Diagnose erlauben.

Gelegentlich werden zusätzliche bildgebende oder elektrophysiologische Verfahren angewandt, um die Diagnose zu stützen. Bei komplexen Störungen kann die Untersuchung an einem spezialisierten Zentrum erforderlich sein.

Therapie und Behandlung

Physiotherapie und begleitende Psychotherapie können Symptome lindern.

Bei der Behandlung funktioneller Bewegungsstörungen kommen sowohl physiotherapeutische als auch psychotherapeutische Verfahren zum Einsatz.

Ideal ist eine Kombination beider Ansätze. Ziel der Therapie ist ein „Umlernen“, damit sich die unbewusste Bewegungskontrolle schrittweise normalisieren kann.

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Aussicht auf Heilung

Eine Heilung ist selten. Gezielte Therapie lindern jedoch Beschwerden.

Wenn die Beschwerden bereits chronisch sind, also seit vielen Monaten bestehen, ist eine spontane Heilung unwahrscheinlich. Eine gezielte Rehabilitation mit Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie und anderen Behandlungsmodulen kann bei einem Großteil der Patienten zu anhaltender Symptomlinderung führen.

Alltag

Aktive Mitarbeit und Vertrauen in die Therapie helfen beim Alltag.

Funktionelle Bewegungsstörungen können sehr unterschiedlich sein. Während sie bei manchen Patienten den Alltag kaum einschränken, führen sie bei anderen zu einer schwergradigen Behinderung.

Der Umgang mit den eigenen Symptomen sollte die Balance zwischen Akzeptanz und engagierter Therapieteilnahme (einschließlich selbstständiger Übungen) finden. Operative Verfahren und Phasen von Immobilisation sind sehr kritisch zu sehen und sollten in der Regel vermieden werden.

Hilfsmittel sollten nur zeitlich begrenzt in Anspruch genommen werden, da sie der Normalisierung der Körperfunktionen entgegenwirken können.

Zusammenfassung

Häufigkeit – Funktionelle Bewegungsstörungen sind keine Seltenheit: Sie zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen.

Hauptsymptome – Vorwiegend auftretende Symptome sind Zittern (Tremor), Muskelverkrampfungen (Dystonie), Muskelzuckungen (Myoklonus, Tics und Tic-ähnliche Bewegungen) und komplexe Gangstörungen.

Diagnostik – Eine funktionelle Bewegungsstörung wird üblicherweise am charakteristischen klinischen Erscheinungsbild erkannt.

Behandlung – Ziel der Therapie ist ein „Umlernen“, damit sich die unbewusste Bewegungskontrolle schrittweise normalisieren kann. Idealerweise werden physiotherapeutische als auch psychotherapeutische Verfahren miteinander kombiniert.

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