Häufige Fragen

Was ist die Ursache der Funikulären Myelose?

Die häufigste Ursache ist ein Mangel an Vitamin B12, der zu einer Schädigung der Hinter- und Seitenstränge des Rückenmarks führt. Seltener kann auch ein Folsäuremangel eine Rolle spielen. Mehr erfahren

Wer ist von der Funikulären Myelose betroffen?

Die Erkrankung tritt häufiger bei älteren Menschen auf, kann aber auch jüngere Menschen betreffen. Risikofaktoren sind unter anderem eine gestörte Vitamin-B12-Aufnahme, Mangelernährung, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Mehr erfahren

Welche Rolle spielt Vitamin B12 bei der Funikulären Myelose?

Vitamin B12 ist wichtig für die Gesundheit des Nervensystems, insbesondere für die Bildung der Myelinscheiden, die die Nervenfasern umhüllen und für eine schnelle Reizweiterleitung sorgen. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Schäden an den Nervenfasern und damit zu neurologischen Symptomen führen. Mehr erfahren

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Symptome

Schäden an Rückenmark und Nerven führen zu Gefühlsstörungen, Spastik und Gangunsicherheit sowie manchmal auch zu psychischen Veränderungen

Der Vitamin-B12-Mangel schädigt Bahnsysteme des Hals- und Brust-Rückenmarks, die für den Input und Output von Nervenimpulsen benötigt werden. Manchmal werden auch die peripheren Nerven geschädigt.

Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung bestehen Missempfindungen und Taubheitsgefühle an Füßen und Beinen, selten auch an Händen und Armen, verbunden mit einer Koordinationsstörung der Beine mit einer Gangunsicherheit.

Zusätzlich können sich eine spastische Lähmung, Blasen- und Mastdarmstörungen sowie eine Impotenz entwickeln. Die selten auftretende Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie) führt zu Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie zu psychischen Störungen.

Ursachen

Ursache ist ein Mangel an Vitamin B12. Er kann durch Ernährung, gestörte Aufnahme im Körper oder erhöhten Bedarf entstehen.

Die Schädigung des Rückenmarks wird durch einen Mangel an Vitamin B12 verursacht. Dieser führt zu einer Zerstörung der Nervenschutzschicht (Myelin) mit Vernarbung. Dadurch geht die Leitfähigkeit der betroffenen Rückenmarksstränge verloren. Zum Vitamin-B12-Mangel kommt es durch

  • Unzureichende Zufuhr (z. B. Mangelernährung, vegane Kost)
  • Gestörte Aufnahme im Magen-Darm-Trakt (z. B. durch einen Mangel an intrinsischem Faktor, der für die Aufnahme notwendig ist)
  • Störungen der Bereitstellung und des Transports (z. B. Medikamente, Lachgas)
  • Erhöhter Verbrauch (z. B. Schwangerschaft, Wurmbefall)
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Risikofaktoren

Veganer Lebensstil, Alkoholabhängigkeit, chronische Darmerkrankungen oder bestimmte Medikamente erhöhen das Risiko für Vitamin-B12-Mangel.

Risikofaktoren sind:

  • Mangelernährung, z. B. bei chronischem Alkoholismus oder Anorexia nervosa
  • streng vegetarische Ernährung
  • hohes Alter
  • mangelnde Produktion des Intrinsic-Factors (z. B. durch Magenschleimhautentzündung, Antikörper gegen die produzierenden Parietalzellen, Magenoperationen, Magenkarzinom)
  • gestörte Vitamin-B12-Aufnahme im Dünndarm (z. B. durch Darmentzündungen oder Darmoperationen)
  • Einnahme von Medikamenten, die die Resorption behindern,
  • Antikörper gegen Vitamin B12,
  • Missbrauch von Lachgas als Droge
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Befall mit Bandwürmern
  • Überwucherung des Darms durch Bakterien oder Pilze

Verlauf

Der Krankheitsverlauf ist meist langsam fortschreitend, solange der Vitamin-B12-Mangel besteht. Es kann zu schweren Behinderungen kommen. Unter einer Behandlung bessern sich die Symptome unterschiedlich – abhängig davon, wie lange die Mangelsituation schon bestand.

Bei etwa 50 Prozent der Patienten bleiben Restbeschwerden bestehen.

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Diagnose

Die Diagnose der Rückenmarksschädigung ist von einem Neurologen durch klinische und apparative Untersuchungen – manchmal auch durch eine Bildgebung des Rückenmarks – feststellbar.

Der Verdacht auf einen Vitamin-B12-Mangel ergibt sich aus Veränderungen des Blutbilds. Bewiesen wird der Vitaminmangel durch Messung unterschiedlicher Stoffwechselbestandteile des Vitamins B12 im Körper.

Therapie und Behandlung

Vitamin B12 muss meist per Spritze gegeben werden. Lähmungen lassen sich zusätzlich mit Physiotherapie behandeln.

Der tägliche Bedarf an Vitamin B12 wird unter normalen Bedingungen durch die Nahrung gedeckt. Da ein Vitamin-B12-Mangel häufig durch Störungen der Resorption verursacht wird, muss die Gabe von Vitamin B12 unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts durch intramuskuläre Injektionen von Vitamin B12 erfolgen.

Die Injektion muss anfangs täglich und später, nach Auffüllung der körpereigenen Vitamin-B12-Speicher, monatlich erfolgen. Lähmungen und Spastik sind zusätzlich physiotherapeutisch behandelbar.

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Aussicht auf Heilung

Bei frühem Therapiebeginn ist die funikuläre Myelose heilbar; je später die Behandlung einsetzt, umso wahrscheinlicher bleiben Störungen bestehen.

Alltag

Die Diagnose bringt oft Erleichterung. Wichtig ist Geduld – und dass die B12-Therapie dauerhaft weitergeführt wird.

Wenn die Erkrankung als solche und der zugrunde liegende Vitamin-B12-Mangel diagnostiziert worden sind, sind oft anfänglich nicht einzuordnende Beschwerden erklärt und die damit verbundene Unsicherheit über die Ursachen beseitigt.

Je nach Ausprägung der Beschwerden ist zumindest das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen und über mehrere Monate kann sich Besserung einstellen. Der Verlauf verlangt also viel Geduld. Wichtig ist, dass die notwendige Zufuhr von Vitamin B12 nicht beendet wird.

Zusammenfassung

Häufigkeit – Bei ca. 5 % der Menschen – ab dem 65. Lebensjahr bei bis zu 30 % – besteht ein Vitamin-B12-Mangel, der die Ursache der funikulären Myelose darstellt. Diese entwickelt sich ab dem 65. Lebensjahr ansteigend bei 4–10 %.

Hauptsymptome – Schädigung der Rückenmarksbahnen mit Gefühlsstörungen, Missempfindungen, Koordinationsstörungen und Spastik an den Beinen.

Diagnostik – Wichtig ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Labordiagnostik des Vitamin-B12-Mangels, sowie eine Bildgebung des Rückenmarks.

Behandlung – Eine Behandlung beinhaltet vor allem die Zufuhr von Vitamin B12 durch Injektionen.

Wichtig zu beachten – Der Vitamin-B12-Mangel kann auch zu einer Blutarmut und in seltenen Fällen zu Gehirnstörungen führen.

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