Clusterkopfschmerz
Clusterkopfschmerz ist eine seltene Krankheit, aber für Betroffene extrem belastend. Die Schmerzen sind sehr stark und kommen in Phasen, oft mehrmals am Tag. Heilbar ist Clusterkopfschmerz nicht, aber gut behandelbar.
Autoren: Prof. Dr. Christian Maihöfner, Klinikum Fürth / PD Dr. Stefanie Förderreuther, Uniklinik München
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Häufige Fragen
Wie oft treten Cluster-Kopfschmerzen auf?
Cluster-Kopfschmerzen treten in „Clustern“ auf. Das bedeutet, sie können über mehrere Wochen oder Monate in regelmäßigen Abständen auftreten, gefolgt von schmerzfreien Intervallen. Während dieser Phasen kann es mehrmals täglich, oft auch nachts, zu Schmerzen kommen. Mehr erfahren
Wie lange dauert eine Cluster-Attacke?
Eine Cluster-Attacke kann zwischen 15 Minuten und drei Stunden dauern. Mehr erfahren
Sind Cluster-Kopfschmerzen erblich?
Einige Menschen scheinen eine genetische Veranlagung zu haben, aber die genaue Art der Vererbung ist unklar. Mehr erfahren
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Symptome
Intensive Schmerzattacken rund ums Auge, oft mit tränendem Auge und verstopfter Nase.
Patient:innen mit Clusterkopfschmerz erleben sehr heftige, einseitige Schmerzattacken im Bereich von Auge und Schläfe. Diese Attacken treten plötzlich auf und können mehrmals täglich vorkommen.
Häufige Begleitsymptome sind ein gerötetes und tränendes Auge, eine verstopfte Nase, eine Schwellung des Augenlids sowie vermehrtes Schwitzen auf der betroffenen Gesichtshälfte.
Ursachen
Die genaue Ursache des Clusterkopfschmerzes ist noch nicht vollständig geklärt.
Studien zeigen Hinweise auf eine Fehlfunktion des Hypothalamus, der als „innere Uhr“ des Gehirns eine zentrale Rolle spielt. Diese Fehlfunktion könnte die Regelmäßigkeit der Attacken erklären.
Zusätzlich werden Durchblutungsveränderungen und eine neurovaskuläre Entzündung vermutet. Nur während einer Attacke lassen sich im venösen Blut der betroffenen Seite bestimmte Entzündungsbotenstoffe nachweisen.

Risikofaktoren
Männliches Geschlecht, Rauchen und bestimmte Trigger sind Risikofaktoren.
Männer sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Viele Patient:innen mit Clusterkopfschmerz sind Raucher. Während einer Clusterepisode können Alkohol und gefäßerweiternde Substanzen (z. B. Nitroglycerin) Attacken auslösen und sollten vermieden werden.

Verlauf
Meist episodisch, aber bis zu 15 Prozent chronisch, oft über viele Jahre hinweg.
In den meisten Fällen verläuft der Clusterkopfschmerz episodisch – also in Schmerzphasen, gefolgt von wochen- bis monatelangen Pausen.
Etwa 25 % der Betroffenen erleben nur eine einzige Episode. Bei 10–15 % tritt die Erkrankung in einer chronischen Form auf, ohne längere Pausen zwischen den Episoden.

Diagnose
Eine neurologische Untersuchung und Bildgebung sichern die Diagnose zuverlässig ab.
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine strukturierte Anamnese und körperliche Untersuchung beim Neurologen. Hierbei wird gezielt nach den typischen Symptomen und zeitlichen Mustern gefragt.
Zur Absicherung werden Ultraschalluntersuchungen, neurophysiologische Tests und eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT) des Gehirns eingesetzt, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Therapie und Behandlung
Ziel ist es, mithilfe ärztlicher Begleitung Attacken zu reduzieren und Lebensqualität zu verbessern.
Die Behandlung erfordert ärztliche Erfahrung im Umgang mit dieser seltenen Erkrankung. Neben der akuten Schmerztherapie ist die Intervallprophylaxe entscheidend für eine langfristige Stabilisierung.
Wichtig sind auch Aufklärung und Patientenschulung. Die Kombination aus Medikamenten, Vermeidung von Triggern und ggf. Nervenblockaden ermöglicht eine erhebliche Reduktion der Belastung im Alltag.

Aussicht auf Heilung
Clusterkopfschmerz ist nicht heilbar, aber gute Kontrolle und deutlich bessere Lebensqualität sind möglich.
Eine dauerhafte Heilung ist derzeit nicht möglich. Die meisten Patient:innen erleben einen wiederkehrenden Verlauf über Jahre. Mit individuell abgestimmter Therapie kann die Erkrankung jedoch bei vielen Betroffenen gut kontrolliert werden. Eine engmaschige Betreuung durch erfahrene Ärzt:innen ist dabei essenziell.
Alltag
Beratung und Selbsthilfe stärken Betroffene und Angehörige im Alltag.
Die Diagnose bringt viele Unsicherheiten für Patient:innen und Angehörige mit sich: Wie wirkt sich die Krankheit auf Arbeit, Familie oder soziale Teilhabe aus?
Antworten liefern Neurologen, die Online-Sprechstunde der Deutschen Hirnstiftung sowie die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) und die Selbsthilfegruppe CSG. Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft vielen Menschen, den Alltag besser zu bewältigen.
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Zusammenfassung
Häufigkeit – Der Clusterkopfschmerz tritt bei einem von 1.000 Menschen auf, Männer sind dabei ungefähr dreimal häufiger betroffen als Frauen.
Hauptsymptome – Patienten mit Clusterkopfschmerz haben während einer Attacke sehr heftige Schmerzen in der Augen- und Schläfengegend einer Gesichtshälfte. Begleitende Symptome sind ein gerötetes und tränendes Auge, eine verstopfte Nase, eine Schwellung des Augenlids und vermehrtes Schwitzen der betroffenen Gesichtshälfte.
Diagnostik – Die Diagnose eines Clusterkopfschmerzes erfolgt durch ein ausführliches ärztliches Gespräch und eine neurologische Untersuchung. Ergänzend werden apparative Zusatzuntersuchungen wie eine Bildgebung des Gehirns zum Ausschluss symptomatischer Ursachen eingesetzt.
Behandlung – Zum Einsatz kommen eine gezielte Attackentherapie und eine Intervallprophylaxe, die idealerweise die Clusterserie beendet.
Wichtig zu beachten – Der Clusterkopfschmerz kann in vielen Fällen sehr gut durch eine individuelle medikamentöse Therapie in den Griff bekommen werden.
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