Schädel-Hirn-Trauma

Auf einen Blick

Hier finden Sie das Wichtigste auf einen Blick. Ausführliche Informationen haben wir weiter unten zusammengestellt.

Häufigkeit – Der Begriff Schädel-Hirn-Trauma steht für Kopfverletzungen, die auch das Gehirn verletzen oder in seiner Funktion stören (Trauma = Verletzung) können. Verletzungen von Kopf und Gehirn sind besonders bei jungen Menschen eine häufige Ursache neurologischer Symptome, bleibender Behinderung und Tod.

Hauptsymptome – Die Symptome hängen davon ab, wie groß die Kraft ist, die auf den Kopf eingewirkt hat. Sie reichen von harmlosen Beulen bis zu schwersten Hirnverletzungen.

Diagnostik – Es kann schwierig sein, die Folgen und mitunter Spätfolgen der Verletzung einzuschätzen. Das können Störungen des Geruchssinns, der Sprache oder Lähmungen sein. Wenn solche neurologischen Ausfälle oder langandauernde Beschwerden auftreten, sollte man zum Arzt gehen.

Wichtig zu beachten – Beschwerden können verzögert auftreten. Nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma sollte man die betroffene Person deshalb für mindestens 24 Stunden nicht allein lassen.

Artikel zu möglichen Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas:

Lesen Sie jetzt unten unsere ausführlichen Informationen.

Die Symptome eines Schädel-Hirn-Traumas reichen von kleinen Blessuren am Kopf, Blutergüssen oder oberflächlichen Hautverletzungen bis zu schwereren Folgen. Das können etwa Bewusstlosigkeit, Störungen von Gedächtnis und Sprache, Lähmungen, Taubheitsgefühle und Krampfanfälle sein. Je nachdem, wie das Schädel-Hirn-Trauma zustande kam, können Gehirn, Blutgefäße und sogar der Schädelknochen verletzt sein. Oft liegen mehrere Verletzungen gleichzeitig vor. Schwere Schädel-Hirn-Traumata sind oft unmittelbar lebensbedrohend und benötigen eine neurochirurgische oder neurologische Behandlung in einer Klinik.

 

Die Ursache eines Schädel-Hirn-Traumas ist eine Gewalteinwirkung von außen auf den Kopf. Dazu kann es durch Unfälle oder Stürze kommen. Auch Gewalteinwirkungen durch Dritte sind eine Ursache für ein Schädel-Hirn-Trauma. Der Schädelknochen ist nicht fest mit dem Gehirn verbunden. Daher schlägt das Gehirn bei einem Aufprall von innen an den Knochen. Das kann Blutgefäße verletzen und zu Blutungen in das Schädelinnere führen. Auch eine direkte Verletzung des Hirngewebes und der im Kopf verlaufenden Nerven ist möglich. Häufig sind zudem Knochenverletzungen vorhanden. Zu diesen gehören zum Beispiel Verletzungen des Gesichtsschädels und der Schädelbasis.

Der Kopf ist empfindlich und man sollte ihn so gut wie möglich schützen. Daher gilt es, Unfälle von Vornherein zu vermeiden und Sicherheitssysteme, wie Anschnallgurt oder Fahrradhelm zu nutzen. Stürzen und Kopfverletzungen kann gerade bei älteren Menschen ein Training des Gleichgewichts vorbeugen.

Je nach Schwere der Verletzungen verläuft das Schädel-Hirn-Trauma unterschiedlich. Schwere Hirnschäden machen sich sofort mit neurologischen Ausfällen wie Lähmungen, Bewusstseinsverlust oder Krampfanfällen bemerkbar. Besonders gefährlich sind Symptome, die erst verzögert nach einigen Stunden auftreten. Das kommt zum Beispiel bei einem Bluterguss vor. Er breitet sich langsam im Kopf aus. Zunächst wirkt die betroffene Person normal und nicht neurologisch auffällig. Erst nach Stunden führt der anwachsende Druck im Schädel zu Krampfanfällen, Erbrechen und Bewusstseinsverlust. Das ist der Grund, warum man Betroffene nach einem schwereren Schädel-Hirn-Trauma in einer Klinik für 24 Stunden überwacht.

Für die Diagnose eines Schädel-Hirn-Traumas fragt der Arzt oder die Ärztin zunächst, wie es zu der Verletzung gekommen ist und untersucht sie. Entsteht dabei der Verdacht auf schwerere Verletzungen, helfen Schichtröntgen (Computertomographie, CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Damit lässt sich abschätzen, wie und wie stark das Gehirn betroffen ist.

Bei Symptomen wie einer Störung von Bewusstsein, Gedächtnis oder Sprache sowie Lähmungen oder Krampfanfällen sollte man unbedingt den Rettungsdienst rufen. Das ist auch nötig, wenn Blut oder Flüssigkeit aus der Nase oder dem Ohr austreten. Muss man sich kurze Zeit nach der Kopfverletzung erbrechen, sollte man ebenfalls ins Krankenhaus. Dort werden Betroffene intensivmedizinisch behandelt. Gleiches gilt, wenn Patientinnen oder Patienten blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Die Heilungsaussichten richten sich danach, wie schwer die Verletzungen sind. Leichte Schädel-Hirn-Traumata heilen meistens, ohne dass Betroffene bleibend eingeschränkt sind. Allerdings gibt es vermehrt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Demenz oder Parkinsonerkrankungen, wenn leichte Schädel-Hirn-Traumata sich sehr häufig wiederholen. Das gilt besonders für junge Menschen und Sportarten wie zum Beispiel Fußball (Kopfbälle) oder Kampfsportarten. Bei schwereren Schädel-Hirn-Traumata richtet sich der weitere Verlauf nach vielen Faktoren. Das sind unter anderem das Lebensalter, die Größe und Lage des verletzten Hirngewebes. Leider behalten viele Menschen nach Schädel-Hirn-Traumata ein Leben lang Symptome.

Für den täglichen Umgang mit der Erkrankung sind ebenfalls die Art und das Ausmaß des Schädel-Hirn-Traumas entscheidend.

Autor: Dr. Wolf-Oliver Krohn, Neurologe und Patientenberater der Deutschen Hirnstiftung

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