Symptome


Typsich sind Rötungen, Knötchen und Bläschen sowie Schmerzen im Bereich der Taille.

Bei einer Gürtelrose kommt es zu Hautrötungen, die oft am Bauch wie ein „Gürtel“ um den Körper verteilt sind. Die Rötungen hat man früher als „Rose“ bezeichnet.

Gürtelrosebläschen © Amphawan Chanunpha / Getty Images via canva.com

Möglich sind auch Symptome in anderen Bereichen des Körpers.

Gürtelrose an den Augen

Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen betrifft die Gürtelrose die Augen (Zoster ophthalmicus).

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Ohren und Gesichtsnerv betroffen

Von der Erkrankung kann auch das Ohr betroffen sein (Zoster oticus).

Wie alle Formen der Gürtelrose kann auch der Zoster oticus zu bleibenden Schäden führen, weshalb eine frühzeitige Mitbehandlung durch den HNO-Arzt und den Neurologen wichtig sind.

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Befall des ganzen Körpers und Organentzündungen

Bei schwerer Einschränkung des Immunsystems kann es in seltenen Fällen statt eines lokalisierten Ausbruchs zu einer Beteiligung des gesamten Körpers kommen (Zoster disseminatus). Hierbei können Organe befallen und beschädigt werden. Bei schweren Verläufen kann es zum Multi-Organversagen kommen.

Nervensystem betroffen

Die Erkrankung kann, besonders bei Beteiligung des Kopfes, in seltenen Fällen auch das Nervensystem einbeziehen. Zwar verläuft diese Infektion oft ohne Symptome, es kann aber auch zu Entzündungen von Hirn-, Hirnhäuten, Rückenmark oder Gefäßen kommen, die zu schweren neurologischen Symptomen führen können.

Die Gefäßbeteiligung kann das Schlaganfallrisiko erhöhen. Besonders bei älteren Patienten oder Menschen mit Immunschwäche sollte frühzeitig eine neurologische Untersuchung erfolgen.

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Andere neurologische Erkrankungen

Außerdem kann die Krankheit andere neurologische Erkrankungen wie eine Gehirnentzündung (Enzephalitis), Rückenmarksentzündung (Myelitis) und Nervenwurzelentzündung (Radikulitis) auslösen.

Ursachen einer Gürtelrose


Hatten Sie einmal Windpocken?

Hervorgerufen wird die Gürtelrose (Herpes Zoster) durch Viren. Voraussetzung für die Erkrankung ist eine frühere Infektion mit Windpocken, die vor Einführung der Impfpflicht 2004 über 95 Prozent aller Erwachsenen hatten. Denn die Windpockenviren (Varizella zoster) verbleiben nach der Infektion lebenslang im Körper.

Dort schlummern sie in bestimmten Nervenzellen, während das Immunsystem eine erneute Erkrankung verhindert. Im Alter und durch Erkrankungen oder Medikamente kann es zu einer Schwächung des Immunsystems und damit zu einem erneuten Ausbruch der Windpockenviren kommen.

Bei Menschen unter 50 Jahren wird empfohlen, nach einer alternativen Ursache für die Gürtelrose zu suchen. Eine mögliche Ursache für ein eingeschränktes Immunsystem bei jüngeren Menschen ist eine HIV-Infektion.

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Risikofaktoren


Ein erhöhtes Risiko, eine Gürtelrose zu bekommen, haben:

Vorsorge


Gegen Gürtelrose kann man sich impfen lassen.

Eine Impfung ist vor allem für Ältere zu empfehlen. Die Impfung verringert das Risiko für ein Auftreten der Gürtelrose im Laufe des Lebens von 33 auf 3 Prozent.

Die Ständige Impfkommission des RKI (STIKO) empfiehlt die Impfung für alle Menschen über 60 Jahren sowie für Menschen ab 50 mit einem erhöhten Risiko für eine Gürtelrose. Eine Impfung kann auch bei Menschen durchgeführt werden, die bereits eine Gürtelrose hatten.

Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei Impfungen im Abstand von 2 bis 6 Monaten notwendig. Eine einzelne Impfung schützt nicht ausreichend gegen die Gürtelrose. Der empfohlene Impfstoff ist ein Totimpfstoff. Das bedeutet, er enthält kein lebendes Virus.

Der Impfstoff ist sicher, kann aber bei etwa 10 Prozent der Geimpften zu Impfreaktionen führen. Zu diesen Reaktionen gehören lokale Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber, Müdigkeit, Muskel- und Kopfschmerzen. Diese halten normalerweise ein bis zwei Tage an und verschwinden dann vollständig.

Die Kosten der Gürtelrose-Impfung werden, wie für jede empfohlene Impfung, von der Krankenkasse übernommen.

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Verlauf einer Gürtelrose


Diagnose zunächst schwierig

Bevor sie zu sichtbaren Hautveränderungen führen, breiten sie sich die Windpockenviren aus den Nervenzellen über die Nervenfasern bis zur Haut aus. Das dauert einige Tage. Folge dessen können Schmerzen und Sensibilitätsstörungen der Haut sein. Weil in diesem Stadium keine Hautveränderungen vorhanden sind, ist die Diagnose in den ersten Tagen schwierig.

Mögliche Folge: Nervenschmerzen

Auf dem Weg der Viren zur Haut können zudem Nerven beschädigt werden:

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Diagnose


Feststellen lässt sich die Gürtelrose sehr gut über eine Laboruntersuchung der Hautveränderungen. Bei einer Gürtelrose ohne Ausschlag und Bläschen lässt diese sich im Blut über Antikörper gegen das Virus feststellen.

Behandlung einer Gürtelrose


Mittel gegen Herpes-Virus und Schmerzen helfen

Die Gürtelrose heilt bei Menschen ohne erhöhtes Risiko meist nach 2 bis 4 Wochen von selbst ab. Man sollte sie trotzdem frühzeitig behandeln, um die Symptome zu verkürzen und bleibende Nervenschmerzen zu verhindern. Bei Risikopatienten zielt die Behandlung zusätzlich auf eine Vermeidung von Komplikationen, wie Augen– oder Organentzündungen.

1. Medikamente unterbrechen die Infektion

Die eingesetzten Medikamente (Aciclovir, Brivudin, Famciclovir, Valaciclovir) unterbrechen die Infektion und verkürzen so die Hautsymptome sowie die Dauer und Schwere möglicher Nervenschmerzen. Die Medikamente werden in Tablettenform eingenommen. Bei hohem Risiko erfolgt die Behandlung über die Vene (intravenös).

2. Mittel gegen Wund- und Nervenschmerzen

Die Wundschmerzen der Gürtelrose werden mit den bekannten Schmerzmedikamenten behandelt. Wenn Nervenschmerzen hinzukommen, sollten diese ebenfalls behandelt werden. Das erfordert zusätzlich Medikamente gegen Nervenschmerzen (z.B. Gabapentin, Pregabalin, Amitriptylin).

3. Art und die Intensität der Schmerzen wird erfasst

Während der Behandlung wird die Art und die Intensität der Schmerzen vom Arzt erfasst und der Therapieerfolg gemessen. Nach Abheilen der Hautveränderungen und bei fehlendem Ansprechen auf die Behandlung können auch lokale Wirkstoffe, zum Beispiel Pflaster mit Capsaicin oder Lidocain angewandt werden.

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Leben und Alltag mit Gürtelrose


Achten Sie auf den Schutz anderer und beugen Sie einer Übertragung vor.

Die Gürtelrose ist hochansteckend für Menschen, die noch keine Windpocken hatten oder nicht dagegen geimpft sind. Erst wenn die Bläschen verschorft sind, besteht keine Infektionsgefahr mehr.

Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit Viren aus den Hautveränderungen. Bei Befall großer Hautflächen oder Befall des ganzen Körpers bei immungeschwächte Menschen halten die Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) auch eine Übertragung über Aerosole für möglich.

Eine Vorbeugung besteht aus der Abdeckung der Hautveränderungen bis zum Verkrusten der Bläschen. Im Krankenhaus sollte eine Isolation der erkrankten Personen erfolgen, um die Übertragung auf immungeschwächte Patienten zu verhindern.

 

Mehr zu Gürtelrose und Impfung bei anderen seriösen Quellen:

 

Weitere neurologische Infektionskrankheiten

Gürtelrose auf einen Blick

Hauptsymptome – Mehr als 300.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an einer Gürtelrose. Auslöser ist das Windpocken-Virus. Es führt zu Bläschen, juckender Haut und Schmerzen, die chronisch werden können. Daher ist es wichtig, die Symptome der Gürtelrose zu kennen und zügig zum Arzt zu gehen.

Diagnose Feststellen lässt sich die Gürtelrose sehr gut über eine Laboruntersuchung der Hautveränderungen.

Behandlung Gürtelrose heilt bei Menschen ohne erhöhtes Risiko meist nach 2 bis 4 Wochen von selbst ab. Sie sollte trotzdem frühzeitig behandelt werden, um die Symptome zu verkürzen und bleibende Nervenschmerzen zu verhindern.

Wichtig zu beachten Gürtelrose ist für Menschen, die noch keine Windpocken hatten, eine hochansteckende Erkrankung. Erst wenn die Bläschen verschorft sind, besteht keine Infektionsgefahr mehr.

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