Vor allem dauerhafter Stress kann neurologische Symptome verschlechtern. Nachgewiesen ist das bei Multipler Sklerose, Parkinson, Migräne und vielen anderen Krankheiten. Umso wichtiger ist es für Betroffene, aktiv zu werden. Ein wichtiger Baustein dabei ist Sport.
Susanne P. ist 22 Jahre alt und hat Multiple Sklerose (MS). Ihre Medikamente wirken gut. Die Beschwerden werden nicht schlimmer und es kommen keine neuen hinzu. Doch dann steht sie im Studium kurz vor dem Abschluss und das Lernpensum ist seit Monaten sehr hoch. Eines Morgens spürt sie plötzlich ein neues taubes Gefühl im rechten Bein.
Eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT) bestätigt den Verdacht. Im Gehirn zeigen sich neue entzündliche Stellen. Hier greift bei MS das Immunsystem fälschlicherweise die schützende Isolierung der Nerven an und baut sie ab.
Dadurch können Reize von und zum Gehirn nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Das führt zu typischen MS-Symptomen wie Gefühlsstörungen, Lähmungen, Seh- und Gleichgewichtsstörungen sowie Müdigkeit.
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Bei Stress schüttet der Körper vermehrt Hormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Ist ihre Konzentration im Blut über längere Zeit erhöht, werden Immunzellen aktiv. Die gelangen ins Gehirn und lösen Entzündungen im Nervengewebe aus. Das kann folgende Auswirkungen haben:
MS-Schübe auslösen: Stress aktiviert das bei MS das fehlgeleitete Immunsystem zusätzlich. So können neue Entzündungen im Gehirn entstehen und neue Symptome auftreten. [1]
Schmerzen verstärken: Entzündungen machen das Nervensystem empfindlicher. Dadurch werden Schmerzen intensiver wahrgenommen. Auch kann Stress kann dazu führen, dass sich die Blutgefäße im Gehirn verengen oder weiten. Das ändert mitunter den Blutfluss und Druck in den Gefäßen, was Kopfschmerzen oder Migräne auslösen oder verschlimmern kann.
Parkinson beschleunigen: Bei Parkinson sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Stress kann diesen Prozess beschleunigen und Symptome wie Zittern oder steife Bewegungen verschlimmern. [2]
Menschen mit chronischen neurologischen Erkrankungen sollten daher versuchen, nicht zu viel Stress zu haben. Sie können sich zudem gegen Stress wappnen:
Regelmäßiger Ausdauersport senkt die Stresshormone und hilft, Entzündungen im Nervensystem zu verringern. Außerdem schütten die Nerven beim Sport schützende Stoffe aus. [3]
Achtsamkeits- und Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder spezielle Atemübungen empfehlen sich zusätzlich zur Stressvorsorge.