Puzzeln gegen Demenz: Diese Empfehlung ist nicht falsch, aber andere Aktivitäten sind oft wirksamer. Neben Denksport dienen körperliche Aktivität und soziale Kontakte als wichtige Säulen der Demenz-Vorsorge. Wir geben Tipps:
Demenz-Tipp 1: Puzzeln kann helfen
Regelmäßiges Puzzeln kann gegen Demenz langfristig verschiedene geistige Fähigkeiten positiv beeinflussen – darunter Wahrnehmung, Geschwindigkeit, Flexibilität, Arbeitsgedächtnis, logisches Denken und episodisches Gedächtnis. Das zeigte 2018 eine wissenschaftliche Studie aus Deutschland [1].
Doch nicht nur Puzzeln hält das Gehirn bis ins hohe Alter fit, sondern ganz allgemein die geistige Stimulation. Und die kann durch verschiedene Aktivitäten erreicht werden – wie 2023 eine Studie von Fachleuten aus Australien und den USA [2] zeigte:
Anspruchsvolle Tätigkeiten, wie Kurse in der Volkshochschule, aber auch Briefe oder Tagebuch schreiben, verringern danach das Risiko um 11 Prozent.
Zeitvertreib und Spiele wie Puzzle, Kreuzworträtsel, Kartenspiele oder Schach sind mit einem um 9 Prozent niedrigeren Demenz-Risiko verbunden.
Kreatives Arbeiten, wie Handwerken, Malen oder Zeichnen, reduzieren das Risiko auch, aber weniger. Gleiches gilt für passive Aktivitäten wie Lesen und Musik- oder Radiohören.
2022 hatte bereits eine chinesische Analyse mehrerer Studien [3] gezeigt, dass geistige Aktivitäten das Demenz-Risiko deutlich senken können. Hier war das Ergebnis eine Verringerung um 13 Prozent.
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Demenz-Tipp 3: Bis ins hohe Alter aktiv bleiben
Wichtig ist, sich bis ins hohe Alter zu fordern. Puzzeln kann dabei ein Baustein sein. Doch warum nicht auch ein Musikinstrument oder eine Fremdsprache erlernen oder einen Computerkurs besuchen? Viele Menschen glauben, sie seien dafür zu alt – dabei ist es umgekehrt: Sie altern geistig schneller, weil sie sich nicht mehr fordern.
Neben geistigem Training ist körperliche Bewegung eine aktive Demenz-Vorsorge. Besonders ideal ist es, wenn beides zusammenkommt. Das ist zum Beispiel beim Tanzen so, wenn neue Schrittfolgen und Figuren erlernt werden müssen. Insgesamt können körperliche Aktivitäten das Risiko für Demenzen jeglicher Ursache um 17 Prozent senken. Das zeigte die oben erwähnte chinesische Analyse mehrerer Studien [3].
Demenz-Tipp 5: Körper und Geist abwechselnd fordern
Die Mischung macht’s. Dazu kann man geistige und körperliche Aktivitäten abwechselnd im Tagesplan unterbringen. Zum Beispiel morgens zur Wassergymnastik gehen, nachmittags ein kompliziertes Strickmuster ausprobieren und abends mit anderen Karten spielen.
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Die mögliche Risiko-Reduktion durch soziale Kontakte liegt nach der chinesischen Studie von 2022 [3] bei 7 Prozent. Eine große Gefahr: Bei Menschen, die sehr stark auf den Beruf fokussiert waren, bricht mit dem Ruhestand oft ein Großteil der Sozialkontakte weg.
Die fehlende Stimulation durch Gespräche am Arbeitsplatz kann nicht dauerhaft durch ein „einsames Puzzlespiel“ ersetzt werden. Es ist daher ratsam, sich etwa in Vereinen oder im Ehrenamt zu engagieren, wenn soziale Isolation droht.
Demenz-Tipp 7: Gesund leben und Probleme behandeln lassen
Zudem sollte man gegen Demenz ein paar grundlegende Lebensstilmaßnahmen beherzigen:
Übergewicht und hohes LDL-Cholesterin vermeiden
nicht rauchen, wenig Alkohol trinken
Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck behandeln