Große Kondolenz-Spende: „Großzügig sein bei Kleinigkeiten“
19.08.2024
Große Kondolenz-Spende: „Großzügig sein bei Kleinigkeiten“
Die Deutsche Hirnstiftung hat 2024 schon jetzt so viele Kondolenz-Spenden erhalten wie nie zuvor. Einige bleiben besonders in Erinnerung – wie die Spende zum Tod von Thomas Rinn.
Seine Kinder haben die Deutsche Hirnstiftung auswählt und um Spenden statt Blumen gebeten. Gesammelt wurden dabei mehr als 5.000 Euro zugunsten der Hirnstiftung. Tanny Rinn berichtet hier von ihrem Vater und wie es zu der Kondolenzspende kam:
„Mein Vater war ein toller Mann. Der beste, wenn man mich fragt.“
Aber vielleicht bin ich da auch ein bisschen voreingenommen. Er war großzügig, von Grund auf gut, klug, sprachbegabt, reisefreudig, empathisch, unglaublich witzig und hat immer die Bedürfnisse anderer Leute vor seine eigenen gestellt. Er hat Gruppen zusammengeführt und zusammengehalten. Er hat Räume mit Licht gefüllt. Er hat alles für seine Familie getan.
Ende März ist mein Vater nach langer Krankheit im Krankenhaus verstorben. Die letzten vier Wochen vor seinem Tod waren wir jeden Tag bei ihm und haben gehofft und gebangt.
Mein Vater bekam im Sommer 2020 die Diagnosen CIDP, POEMS-Syndrom und monoklonale Gammopathie.
Das sind alles Krankheiten, von denen weder unsere Familie noch andere Leute, die nicht im medizinischen Bereich tätig sind, jemals vorher gehört haben.
Diese Erkrankungen des Nervensystems sind recht selten und daher leider teilweise auch nicht bei allen medizinischen Fachkräften bekannt, was oft dazu geführt hat, dass wir von A nach B und dann auch noch nach C weitergeleitet wurden, ohne dass man wirklich das Gefühl hatte, dass sich jemand mal so richtig mit den Krankheiten auskennen würde.
„Mein Vater hat bis zum Ende, als dann auch noch Schlaganfälle und eine Vaskulitis dazukam, gekämpft.“
Beschwert hat er sich nie über das Weiterreichen im Krankenhaus oder in Arztpraxen. Ich hingegen, bin immer noch sauer und wünsche mir von ganzem Herzen, dass keine andere Familie mit so viel Ungewissheit und mangelnder Aufklärung durch eine so schreckliche Situation gehen muss.
Das hat uns als Familie dazu bewegt, eine Spendeninitiative für die Deutsche Hirnstiftung im Namen meines Vaters zu initiieren.
Die Deutsche Hirnstiftung forscht zu Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems, sie betreut und sie berät. Hätten wir vorher von ihr gewusst, hätten wir uns auch an sie gewendet. Mit der Kondolenz-Spende wollen wir aber wenigstens unseren Beitrag dazu leisten, dass andere Menschen die wichtige Arbeit der Deutschen Hirnstiftung in Anspruch nehmen können.
„Mein Vater hat immer gesagt, man solle mit Kleinigkeiten großzügig sein.“
Das haben sich seine Freund*innen und seine Bekannten wohl zu Herzen genommen, die alle fleißig gespendet haben. Ihnen wollen wir, die Familie Rinn, nochmals herzlichst danken. Ein weiterer Dank geht an die Deutsche Hirnstiftung für die wichtige Arbeit, die sie leistet. Weiter so!
Tracey, Daniel, Paddy und Tanny Rinn
Wir danken der Familie Rinn für ihre Offenheit und die große Spende, die wir ganz in Sinne von Thomas Rinn einsetzen werden.
Haben Sie neurologische Fragen? Wir beraten Betroffene kostenfrei online und am Telefon. Mitglieder der Deutschen Hirnstiftung können für die Telefonberatung laufend einen Termin vereinbaren unter 030 531 437 936 (Mo-Fr, 10-14 Uhr).
Nutzen und fördern Sie unsere kostenfreie Beratung!