15.02.2023

Zeckenstiche: Frühzeitig gegen Gehirnentzündungen impfen lassen

Gehirnentzündungen sind schwere Erkrankungen und die Auslöser vielfältig. Bei einigen Varianten kommt es ohne die richtige Therapie sogar zu tödlichen Verläufen. Aber auch mit frühzeitiger Behandlung leiden viele Patienten oft dauerhaft an den Folgen, wie die Beeinträchtigung von Wahrnehmungs- und Denkprozessen. Doch man kann vorsorgen.

FSME: Jetzt impfen und im Frühsommer geschützt sein!

Ein großer Teil der Gehirnentzündungen wird durch Viren ausgelöst, in Deutschland schätzungsweise 1.200 bis 5.600 Fälle pro Jahr. Viele davon durch FSME-Viren, die von Zecken übertragen werden. Wer in FSME-Risikogebieten wohnt (in Teilen von Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen) und viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich impfen lassen. Wichtig: Für den vollständigen Schutz sind drei Impfdosen nötig, aber bereits nach der zweiten Dosis besteht ein 98-prozentiger Schutz. Beim Standardverfahren erfolgt die zweite Impfdosis ein bis drei Monate nach der ersten. Wer im Frühsommer geschützt sein möchte, sollte sich also zwischen Februar und März um einen Impftermin bemühen. Für alle, die den Zeitpunkt verpassen: Es gibt auch die Option der FSME-Schnellimpfung. Da kann die zweite Gabe bereits 14 Tage nach der ersten erfolgen.

Auch gegen Bakterien helfen Impfungen

Gehirnentzündungen verursachen können auch verschiedene bakterielle Erkrankungen wie Borreliose, Typhus oder Syphilis und Parasiten (Würmer, Pilze). Vor vielen der Erreger schützen ebenfalls Impfungen, wie etwa vor Typhus, Tollwut, Masern und Röteln. Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert über die Impfung. Gegen andere Erreger wie HIV oder Syphilis gibt es keine Impfungen. Hier kann man sich schützen, indem man Kondome nutzt.

Bei Autoimmunreaktionen ist schnelles Erkennen wichtig

Ein anderer Teil der Gehirnentzündungen ist auf Autoimmunreaktionen des Körpers zurückzuführen. Hier ist keine Prophylaxe möglich. Wichtig ist daher das schnelle Erkennen der Erkrankung und die Therapie. Am Anfang der Erkrankung sind die Anzeichen einer Gehirnentzündung leicht und grippeähnlich. Nach einigen Tagen stellen sich dann teilweise schwere psychiatrische Symptome ein, wie Psychosen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Wahnzustände. Die sollten Betroffene keinesfalls ignorieren, sondern gleich zum Arzt gehen. Denn die frühe Therapie ist entscheidend dafür, dass keine Krankheitsfolgen bleiben.

Hier finden Sie weitere Details zu Hirnentzündungen.


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