09.01.2023

Stopp dem Schwindel – was Betroffene tun können

Fall des Monats der Deutschen Hirnstiftung

Die meisten Menschen kennen Schwindel, für einige ist er ein Problem. Doch oft gibt es Hilfe. Das gilt besonders für die häufigste Form, den gutartigen Lagerungsschwindel.

„Wenn ich den Kopf nach oben strecke, dreht sich bei mir alles“, sagt Helga K. aus der Nähe von Mainz. Bei der Hausarbeit komme das öfter vor, zum Beispiel wenn sie Vorhänge aufhängt oder ganz oben im Kühlschrank etwas sucht. „Dann wird mir übel, ich verliere das Gleichgewicht und stürze“, schildert die 52-Jährige. Seit zwei Jahren gehe das so.

„Mein Mann musste den Notarzt rufen“

Der Verdacht aus neurologischer Sicht: ein gutartiger Lagerungsschwindel. Das hört sich erst einmal harmlos an. Für die Betroffenen aber ist die Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Viele mögen sich nicht mehr bewegen, geschweige denn aus dem Haus gehen. So auch bei Helga K.: „Einmal konnte ich morgens nicht einmal mehr aus dem Bett.“ Bei der kleinsten Bewegung wurde ihr schwindelig. „Mein Mann musste den Notarzt rufen.“

Lagerungsschwindel wirkt bedrohlich, ist aber gut zu behandeln

Auslöser des Lagerungsschwindels sind kleine Kalksteinchen im Innenohr, die eine wichtige Rolle für unseren Gleichgewichtssinn spielen. Beim Lagerungsschwindel sind sie verrutscht, was sich durch einfache Übungen beheben lässt. Dafür bewegen Betroffene den Kopf in einer bestimmten Abfolge von Positionen. Das können sie auch selbstständig machen, falls der Schwindel erneut auftritt.

Besonders ältere Menschen betroffen

Lagerungsschwindel ist die häufigste Erkrankung des Gleichgewichtsorgans. Bei Menschen über 50 Jahren kommt er besonders oft vor. Bei jüngeren überwiegen Schwindel in Verbindung mit Migräne und psychisch bedingter Schwindel. Was sich zunächst sehr bedrohlich anfühlt, lässt sich meist gut behandeln – wenn man die Ursache kennt. Das gilt auch für die meisten weiteren Schwindelerkrankungen.

Bei Warnzeichen rasch zum Arzt

Hat der Schwindel akut begonnen oder ist er sehr einschränkend? Dann kann es sinnvoll sein, sich rasch in eine Notaufnahme zu begeben. Wenn es Anzeichen eines Schlaganfalls hinzukommen, sollte man umgehend den Notruf 112 wählen.

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Bildnachweis: Shahadat Rahman / unsplash

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